Vor Kurzem war ich wieder bei einem ARD-Format eingeladen. Und zwar auf Twitch (Streaming-Plattform). Thema war: „Ungerechtes Rentensystem – sorgt ihr vor?“
Dabei fiel das Zitat im Titel. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr im Blogartikel.
Viel Spaß beim Lesen!
Die Idee hinter dem Format
Im sogenannten Mix-Talk sollen aktuelle Themen diskutiert werden. Dabei werden von der Redaktion durch kurze Einspieler Fakten erklärt und anschließend von diversen Gästen diskutiert. Dabei gibt es fest eingeladene und kurzfristig Entschlossene aus dem Publikum. Außerdem können alle Zuschauer auch direkt schriftlich während der Sendung kommentieren. Sehr viele dieser Kommentare werden dann auch immer mal wieder vorgelesen und darauf Bezug genommen.
Jede Woche findet so ein Mix-Talk statt und zwar auf Twitch, einer Streaming-Plattform. Der SWR macht dies in Verbindung mit der ARD.
Hier gibt es mehr Infos dazu:
Mixtalk-SWR und im speziellen zur Sendung mit der Rente: „Ungerechtes Rentensystem – sorgt ihr vor?„
Und hier noch der direkte Link zum Video:
Zum Video
Und hier noch mit Einsprung zu meinem Part
Die Gäste und ihr Standpunkt
Mit dabei waren folgende Gäste:
Joshua:
32, arbeitet in der Stahlindustrie seit 14 Jahren. Will mit 60 in Rente, macht sich Sorgen, ob seine Rente reicht.
War erschrocken über Aussage in Podiumsdiskussion, dass man ja kapitalgedeckt vorsorgen könnte. „Sag das mal den Produktionsmitarbeitern und -mitarbeiterinnen“ (Gendern war ihm anscheinend sehr wichtig 🙈)
Schwankt zwischen Anlage für Rente und Hauskauf.
Will Selbstständige und Beamte auch in die Rentenkasse zwingen.
Unternehmer sollen sich um die private Altersvorsorge für ihre Arbeiter kümmern.
Spart „ein bisschen“ in ETFs und Fonds (VWL + 100 € im Monat), zusätzlich betriebliche Vorsorge, ebenfalls 100 € im Monat. Bei Sonderzahlungen geht auch nochmal was „auf Seite“.
Hat seine Jugend genossen und genießt auch heute noch sein Leben. Ist ihm wichtiger als die Altersvorsorge.
Wünscht sich mehr Tarifbindung statt mehr Bitcoin.
Anette (Frau Finanzbildung):
Wird als Finanzexpertin vorgestellt. Ist seit 15 Jahren selbstständig, sorgt selbst vor, zahlt seitdem nicht mehr in die staatliche Rente ein, bereut das aber heute.
Hat früher in der Bank gearbeitet.
Findet, dass das System gar nicht verkehrt ist, aber halt nicht für eine auskömmliche Rente seit 30 Jahren gedacht ist.
Will auch mehr Einzahler ins System.
Das Problem sei nicht die geringe Rente, sondern die geringen Löhne.
Finanzbildung ist ihr wichtig. Betriebliche Rente + Riester etc. soll man nutzen.
Hat erkannt, welche Wirkung der Zinseszins über die Zeit entfalten kann.
Sebastian, Nickname Chrosarius (Publikumsgast):
Ü40, grüne Haare, lange Zeit nie mehr als 2.000 € Brutto im Monat verdient.
Bekommt mal ca. 200 € Rente.
Hat fünf Berufsausbildungen abgebrochen.
Lebt seit 10 Jahren vom Bürgergeld aufgrund Burnout und chronischer Depression.
Im Video sieht man, dass er ein teures Mikro und teure Kopfhörer (Profiniveau) benutzt (ich frage mich, wie man sowas mit Bürgergeld finanziert?).
Günter:
65 Jahre alt, ehemaliger Bergwerkarbeiter, schon in Rente seit 10 Jahren.
Ist mit seiner Rente zufrieden.
Hat sein Haus abbezahlt als Vorsorge, dafür auf Urlaub verzichtet, kleines Auto gefahren.
„Junge Menschen wollen nur noch 4-Tage-Woche.“, „Es gibt nicht alles gleichzeitig im Leben“
Das System Rente muss überdacht werden. Es bekommen zu viele etwas, die nie eingezahlt haben.
Will auch Beamte und Selbstständige in die staatliche Rente zwingen.
Marius (Publikumsgast):
Selbstständiger Finanzmakler, 23 Jahre alt, hält nichts von der gesetzlichen Rente, will mit 40 in Rente gehen.
Sorgt privat mit ETFs vor, kennt den Zinseszinseffekt.
Betont wie wichtig das frühe Beginnen ist.
Investiert jeden Monat 400 € in die Altersvorsorge und ist außerdem bei Kryptos investiert.
Findet Immobilieninvestments auch gut.
Viele sagen, sie können nicht sparen, er findet, es ist nur eine Frage der Prioritäten. Feiern gehen und Netflix ist halt wichtiger.
Silke:
Professorin für VWL an der Uni Jena. Beschäftigt sich mit Rente.
Erklärt Umlageverfahren und demographischen Wandel.
Rente reicht nicht mehr, um Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Private Vorsorge daher Pflicht.
Politik lebt mehr im Jetzt, hat keinen langfristigen Plan.
Rente wird schon jetzt mit ca. 25 % des Bundeshaushalts bezuschusst.
Wir haben die Probleme nicht nur bei der Rente, sondern auch in der Pflege und im Krankenversicherungssystem.
Florian (Publikumsgast):
22 Jahre alt, ist in einer unbezahlten Ausbildung zum Erzieher. Bezieht Bafög.
Legt 50 € im Monat weg.
Erste Wortmeldung aus dem Chat
Mitten im Gespräch kam dann folgende Wortmeldung aus dem Chat:
Das Leben is dazu da um zu arbeiten und zu leben. Jeder Frugalist bereut früher oder später sein karges Dasein. Das Leben wird nicht verlängert, nur verschmälert.
Als ich das gehört habe, kam mir tatsächlich ein wenig die Galle hoch 🙈
Hier übrigens meine Antwort (ein Zusammenschnitt aus dem Twitch-Video und ein paar Eindrücken unseres kargen Lebens):
Zweite Wortmeldung aus dem Chat
Auch der Moderator Marvin versuchte sich an einer Definition des Frugalismus:
Frugalismus, also dieses wirklich krasse Sparen, jeden Cent umdrehen, alles bei Seite legen, alles in ne Absicherung, in ne Anlage stecken.
Hier ebenfalls noch meine Antwort:
Mein Fazit zum Frugalismus
Noch immer wird sehr oft nicht verstanden, was Frugalismus eigentlich ist und welche Möglichkeiten er einem eröffnet.
Es muss also noch einiges an Aufklärungsarbeit erfolgen.
Ich probiere mich mal an einer ersten Einschätzung, die natürlich stark von meinen eigenen bisherigen Erfahrungen und Erlebnissen geprägt ist:
Für mich ist der Frugalismus eine Lebensart, bei der man in sich selbst tief hinein fühlt und dabei herausfindet, was einem wirklich wichtig ist im Leben.
Alleine schon diese Aufgabe / Beschäftigung könnte viele Bücher füllen.
Und die Buchhandlungen sind tatsächlich voll mit Büchern zum Glück, Lebensführung und so weiter. Auf alle Subthemen wird detailliert eingegangen und auch von psychologischer Seite her alles komplett zerpflückt und gedeutet.
Leider sind sich sehr viele Menschen nicht bewusst darüber, was für sie wichtig ist und sie wirklich langfristig und tief erfüllt. Sehr oft flüchten sich diese Leute dann in den Konsum. Da wird sämtliche Konsumelektronik halbjährlich erneuert, das Auto wechselt jedes Jahr auf das neue, bessere Modell. Frauen verfallen gerne auch dem Klamotten-Konsumrausch, ein „paar“ hübsche Handtaschen dürfen ebenfalls nicht fehlen.
Daneben fließt ein Großteil des Geldes noch in die Finanzierung des viel zu großen Eigenheims. Vielleicht ist man bis zur Rente dann auch damit fertig?
Glücklich sind diese Menschen aber in der Regel nicht. Es wird sich über die Arbeit und den blöden Chef beschwert und wie scheiße doch alles ist. Sehr viele freuen sich auf die Rente, wenn sie dann endlich die Zeit für die Dinge haben, die sie schon immer machen wollten. Gleich im nächsten Satz kommt dann aber die Sorge, ob das Geld denn auch dafür reichen wird.
Zurück zum Frugalismus, also, wenn man es geschafft hat, zu erkennen, dass gewisse Dinge nicht wirklich langfristig glücklich machen, andere aber schon.
Welche Dinge das sind, ist bei jedem unterschiedlich.
Die einen Reisen gerne und lernen fremde Kulturen kennen.
Andere wiederum sind total glücklich, wenn sie an ihrem Haus etwas reparieren können und wundern sich, warum man den Landkreis überhaupt verlassen muss.
Die nächsten wollen sich selbstständig machen und damit endlich ihr eigener Chef sein.
Der Beamte oder das Rädchen im Großkonzern fühlt sich hingegen sehr wohl, genau da wo er ist und mit dem, was er tut.
Manche sind total glücklich mit ihrem neuesten elektronischen Gadget, wie zum Beispiel einer Smartwatch.
Andere wollen möglichst unerreichbar sein und ihre Ruhe (von sozialen Netzwerken und dergleichen) haben.
Wie man sieht: Es ist höchst individuell.
Am Ende steht jedoch eine Liste mit zwei Spalten:
- Wichtig
- Unwichtig
Doch was macht ein Frugalist jetzt mit dieser Erkenntnis?
Er priorisiert bei den Ausgaben.
Für alles, was auf der „Wichtig-Liste“ steht, darf ruhig (viel) Geld ausgegeben werden. Das ist auch voll OK so!
Bei allem anderen hingegen wird eingespart, was das Zeug hält.
Und was tut er mit dem eingesparten Geld? Es fließt wieder in die Dinge der „Wichtig-Liste“!
Doch wie kommen die Medien jetzt darauf, dass „der Frugalist“ alles wegspart und an der Börse investiert, um möglichst früh in Rente zu gehen?
Ich denke, das kommt daher, dass die Medien zu aller erst gerne polarisieren. Solche extremen Geschichten verkaufen und klicken sich einfach besser.
Das verurteile ich nicht mal, denn das ist die Welt in der wir leben. Alles immer bunter, schriller, extremer.
Der zweite – viel wichtigere – Punkt ist aber folgender:
Viele Frugalisten haben erkannt, dass sehr viel der eigenen Unzufriedenheit aus dem starren Korsett des Arbeitslebens besteht. Man ist einfach total fremdbestimmt.
- wann klingelt der Wecker?
- wohin muss man in die Arbeit fahren?
- welche Kollegen hat man?
- welche Arbeit verrichtet man und für welche Kunden?
- wie ist der Chef zu einem?
- wann darf man Feierabend machen?
- wie lange bekommt man Urlaub (am Stück)?
Doch wie kann man daraus ausbrechen?
Erstmal gar nicht. Schließlich braucht man das Geld, um Nahrung und Unterkunft zu kaufen (oder zu mieten).
Doch was wäre, wenn Geld nicht der limitierende Faktor wäre?
Wenn für Nahrung, Unterkunft und auch sonst alles Lebensnotwendige gesorgt wäre, unabhängig davon, ob man arbeiten geht?
Hier kommt dann die Börse ins Spiel. Hat man genug Kapital angespart, kann man von den Erträgen (egal ob Zinsen, Dividenden oder Entnahmen) leben.
Ob und wenn ja, was man dann arbeitet, bleibt einem dann selbst überlassen.
Daher investieren viele Frugalisten ihr eingespartes Geld an der Börse und kaufen sich so Schritt für Schritt, Euro für Euro, Aktie für Aktie immer mehr Freiheit vom starren Arbeitsleben.
Ist die finanzielle Freiheit dann erreicht (so nennt man diesen Zustand, wenn die Kapitalerträge das Leben bezahlen) kann man sich schon weit vor der staatlichen Rente den Dingen widmen, die einem wirklich Spaß machen. Das kann auch die Arbeit sein. Muss es aber nicht.
Wie schnell dieser Zustand erreicht wird, hängt dann davon ab, ob man eher der Typ Hardcore-Sparer ist, der sich wirklich gar nichts mehr gönnt, oder eher der Typ Carpe-Diem-Hedonist, der trotzdem irgendwo noch sparen kann.
Die Bandbreite dazwischen ist riesig. Jeder Mensch anders und individuell.

- Du willst endlich unabhängiger von deinem Job / deinem Chef werden?
- Du willst deine Finanzen selbst in die Hand nehmen und nicht mehr auf dubiose Bankberater vertrauen?
- Du willst Geld nur noch für Dinge ausgeben, die dir wirklich wichtig sind?
- Du hast vor, in der Rente nicht in Armut zu leben?
- Du willst vielleicht sogar schon jetzt in Teilzeit arbeiten oder in Frührente gehen?
Wie siehst du das?
Lebst du schon den Frugalismus?
Oder dachtest du bisher, dass das nichts für dich ist?
Hast du eine andere Sichtweise zum Thema?
Lass es die Community gerne wissen und hinterlasse einen Kommentar 😉
Ich würde mich sehr darüber freuen!
Hi!
Spannendes Thema!
Was ich mir wünschen würde: ein bisschen mehr Eingrenzung was den Frugalismus denn nun bedeutet.
„Am Ende steht jedoch eine Liste mit zwei Spalten:
Wichtig
Unwichtig“
Der Definition nach bin ich nämlich Frugalist 🙂
Aber eigentlich denke ich nicht, dass es so ist, dafür gebe ich – so sehe ich es zumindest- zu viel Geld aus.
Zum Beispiel Treffen mit Freunden, im Lokal, noch ein Getränk? Warum nicht, oder mal eine Flasche Wein zum Essen? Kein Problem. Für mich wäre es eher frugal sich gleich im privaten Rahmen zu treffen, ist billiger. Oder zumindest nur die einfachste Pizza und exakt ein Bier dazu bestellen.
Oder es wird später als gedacht und ich komm mit den Öffis nicht mehr nach Hause? Na meine Güte, dann halt ein Taxi (da wäre es für mich frugal, konsequent und absolut immer auf die letzte Fahrzeit der Öffis zu schauen).
Oder mal eine teure Hautpflege (mach ich gelegentlich) oder günstiger (bei mir meist) oder konsequent die günstigste zu kaufen.
Urlaub ist bei mir auch so ein Thema, da ist letztes Jahr wirklich viel Geld reingeflossen. Im Urlaub wollten wir nicht kochen (haben wir in anderen Urlauben aber auch schon getan), also Restaurant, und da nix einfach das billigste Gericht auf der Karte bestellen. Da ein Ausflug mit Guide, dort ein Extra. Und das in einer nicht billigen Destination. (Allerdings haben wir bei den Quartieren nur auf Lage wegen der Erreichbarkeit und ein brauchbar großes Zimmer geschaut, ich brauch keine fünf Sterne oä).
Wenn ich also jemanden erzählen würde, dass ich frugal lebe, dann hätte ich massive Bedenken, dass ich die Leute letztlich einfach nur auf den Arm nehme bzw der Eindruck entsteht.
Andere Dinge interessieren mich tatsächlich Nüsse, wir haben nur ein Auto, und das ist ein halbwegs kleiner Gebrauchter der jetzt über 10 Jahre alt ist (und ich bin nicht bereit für ein Auto zb 30k oder mehr auszugeben, no way, 10k wären es eher – und das auch erst dann wenn die jetzige Karre wirklich ersetzt werden muss).
Das relativiert für mich übrigens auch das gelegentliche Taxi: wenn ich schon auf ein zweites Auto verzichte, dann werden die 30 bis 40 Euro im Monat wohl drinnen sein.
Kleidung ist auch sehr durchmischt. Für den Job reichen Jeans, T-shirt und Sneakers (im Sommer auch Sandalen), aber bei einem Paar schöner Stiefel (oder x oder y) können auch 200 Euro über den Tisch gehen (die trag ich dann aber auch zb mindestens 5 Jahre).
Wir werden in so ein bis drei Jahren für das Wohnzimmer neue Möbel kaufen. Man könnte einen Teil der alten sicher verwenden (ist im Moment eine Mischung von verschiedenem Zeug, teils recht alt), nein, da will ich ein durchdachtes einheitliches Konzept (das dafür auch wirklich lange halten soll).
Also, ja, ich weiß was mir wichtig ist. Aber bin ich frugal? Hm, ich weiß nicht.
LG
Hey Ela,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Ja, das ist genau das Bild, das dir die Medien vermitteln wollen „Frugalisten gönnen sich nichts“.
Aber genau das ist es ja nicht.
Wie schon geschrieben, wird einfach priorisiert und am Ende soll ein gutes und glückliches Leben stehen.
Hast du dir eigentlich schonmal deine (echte) Sparquote ausgerechnet?
Also wie viel % deines Einkommens geht wirklich aufs Sparkonto, auf die Börse?
Evtl. kann man Frugalisten auch dadurch klassifizieren. Sparquote viel höher als die 10 % Durchschnitt in der Bevölkerung.
Liebe Grüße aus Koh Samui,
Manuel
Hi!
Also letztes Jahr sind knapp über 20% aufs Sparkonto (weniger) bzw ins Depot gewandert (der größere Teil).
Sollte heuer mehr sein, so zumindest mein klares Ziel.
(Und ja, ich schreib meine Ausgaben mit)
Ach ja, zu den nicht wichtigen Sachen gehören zb noch Elektronik, Friseur, Make-up (wobei ich mich gerne schminke wenn ich unterwegs bin, aber im Büro nur ganz selten, das Zeug verbraucht sich also net schnell), Kleidung war letztes Jahr net so viel (ca 300 Euro gesamt), ist in anderen Jahren mehr.
Ach und da wäre dann noch der Nachwuchs, der ist auch nicht kostenfrei 😉
LG
Hey Ela,
siehste, da sparst du schonmal doppelt so viel wie der Durchschnitt in Deutschland 👍
Und sogar noch Tendenz nach oben, stark 💪
Ich denke schon, dass du auch eine Art Frugalist bist, aber halt in anderen Kategorien wie andere.
Bei Kleidung bist du zum Beispiel sehr sparsam. Das geben andere locker im Monat aus, was du im Jahr brauchst.
Wie im Beitrag schon geschrieben, gibt es ein Spektrum zwischen Hardcore-Sparer und -Hedonist 😉
Liebe Grüße aus Koh Samui,
Manuel
Hi Manuel,
ja immer wieder spannend wie das Thema in den Medien präsentiert wird und super klar und souverän erklärt, dass es eigentlich anders ist.
Ich frag mich manchmal, ob das Problem der Begriff Frugalist an sich ist. Wenn ich ohne Kontext darauf schaue, hört es sich auch nicht nach finanzieller Unabhängigkeit, sondern eher nach trockenem Brot und Tütensuppe an. 😀
Vielleicht braucht der Frugalismus, wie du ihn lebst einfach ein Rebranding? Mustachianism in Deutsch. Oder irgendwas das gleich im ernsten Moment die richtigen Bilder erzeugt.
Viel Spaß auf Ko Samui und viele Grüße aus Ko Lanta – same same, but different 😉
Hey Borborad,
vielen Dank auch dir für deinen Kommentar!
Ja, Frugalist kommt ja vom englischen „frugal“ was ja auch irgendwie karg bedeutet.
Hehe, genau. Wir brauchen da ein neues Wort dafür.
Oder ich versuche einfach weiterhin, es zu erklären 🙂
Danke dir und ebenfalls viel Spaß!
Auf Koh Lanta waren wir auf unserer ersten Reise auch mal.
Wie war dort das Wetter die letzten Tage?
Liebe Grüße aus Koh Samui,
Manuel
Das Wetter hier ist super – einen Tag war mal Regen aber ansonsten bester Sonnenschein. Ist mein erstes Mal in der Andamanen-See… und dann noch zur Hauptsaison. Ist schön was anderes von der Anzahl Touristen und den Preisen als Ko Tao, oder Bangkok, wo wir vorher sonst unterwegs waren…
Zu deiner Antwort: Genau diese Assoziation zu karg oder einschränkend ist das Problem. Auch weil oft der nächste Vergleich dann Minimalismus ist. Wir werden einfach von unserer Umwelt so stark darauf geprägt, dass Glück und Zufriedenheit aus materiellen Dingen kommt, dass es schwierig zu vermitteln ist, das was uns am meisten glücklich macht im Leben gar nicht so viel mit Geld oder Luxus zu tun hat.
Den Widerspruch sieht man gut, wenn man Leute fragt, was bisher so die beste Zeit in ihrem Leben war – meist kommt als Antwort: Das Studium oder die Ausbildung. Wenig Verantwortung, viel Kontrolle über die eigene Zeit und vergleichsweise wenig Geld. Aber viele tolle Erinnerungen und Erlebnisse mit Freunden…
Ah, sehr cool.
bei uns war es jetzt ne Zeit sehr regnerisch, aber jetzt wieder top 🙂
Schön, dass es dir gefällt 👍
Ja, merke das auch sehr oft, wie die Leute meinen, dass sie ihr Glück im Außen suchen und finden können.
Dabei sind es die kleinen Dinge, die wirklich glücklich machen. Die freie Zeit, sein eigener Herr sein, kein Stress haben und Freunde und Bekannte in Verbindung mit Erlebnissen 🙂
Liebe Grüße aus Koh Samui,
Manuel
Servus, ja denke auch, dass durch die Darstellung in den Medien die Sache oft überspitzt wurde. Vor ein paar Jahren war das Thema ja total in und gewisse Leute wurden mit ihren Darstellungen durchgereicht. Hier waren durchaus einige Leute dabei, die halt extremer unterwegs waren und darauf steht ja die Presse, weil es Klicks bringt.
Denn mal ehrlich so, nen Mittelweg, da bekommt man doch keine Klicks und viele Kommentare.
Muss mir das Video mal komplett anschauen. Die Auswahl der Gäste scheint ja auch interessant zu sein und hier eher die Beführworter der staatlich-elterlichen Fraktion in der Mehrzahl zu sein.
Hey Andy,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine Meinung zum Thema.
Ja, kann mich da auch noch an manche Berichte / Beiträge erinnern, die wirklich die kompletten Hardcore-Sparer portraitiert haben…
Ja, die Gästeauswahl fand ich auch sehr interessant, hat aber mein Bild von gewissen Medien wieder bestätigt…
Liebe Grüße aus Koh Samui,
Manuel