Das Interview
1. Woher kommst du ursprünglich? (Ort / Region / Land / Stadt)
Ich komme aus dem Schwabenland in Bayern und bin dort auch geboren.
2. Aus welchem Elternhaus stammst du? (finanzielle Verhältnisse, Geschwister, Bildung, Wohnsituation, Mindset etc.)
Meine Elternhaus ist ein sehr gutes, in jederlei Hinsicht. Meine Eltern haben sich viel aufgebaut und sind wohl in der Oberschicht einzuordnen.
Allerdings machen sich meine Eltern nicht viel aus Konsum und Vermögen. Sie haben immer hart und mit Leidenschaft gearbeitet, machten sich nie etwas aus Luxus und unnötigem Konsum.
Definitiv Werte die mich beeinflusst haben.
Mein Vater ist in der Baubranche selbstständig und meine Mutter ist Musik-Therapeutin. Insgesamt sind wir 4 Kinder die nicht unterschiedlicher sein könnten. Ich würde sagen wir hatten eine behütete Kindheit in der uns nichts fehlte und sind in einem Umfeld mit sozialen Werten groß geworden.
Über Geld habe ich mir nie Gedanken gemacht. Ich hatte immer kaum oder sehr wenig Taschengeld, und wenn ich mehr wollte, konnte ich dafür „arbeiten“ (Laub kehren, Auto saugen oder Schnee schippen z.B.). Im Vergleich zu meinen Freunden hatte ich aber immer das Gefühl weniger zu haben. Markenkleidung, Spielekonsolen und dergleichen gab es bei uns nicht.
3. Wie alt bist du und dein Partner? Wie lange seid ihr schon zusammen? Hast du Kinder?
Ich bin Ende 30 und habe eine Partnerin, seit knapp 3 Jahren, die etliche Jahre jünger ist. Wir leben nun fast 2 Jahre zusammen und haben keine Kinder.
4. Wo und wie lebst du / ihr jetzt? (Stadt oder Land, Region, in Deutschland oder im Ausland, Perpetual Traveller?)
Ich lebe in der SEA-Region. Dies war nicht unbedingt der Plan, aber den hatte ich selten. Ich würde mich als hier sesshaft bezeichnen. Langfristig sehe ich meine Zukunft definitiv in Asien. Falls es sich ergibt, könnte auch Europa für ein paar Jahre zwischenzeitlich passieren.
Deutschland schließe ich kategorisch aus – dort möchte ich nie wieder leben.
Die Lebenskosten dort sind mir zu hoch. Das könnte, oder besser gesagt möchte ich mir auch nicht leisten.Mein Job gibt mir die Freiheit zu leben wo ich möchte. Also geh ich doch dort hin wo meine Kriterien erfüllt werden. Also das Prinzip „Nomad Capitalist“ auch wenn ich mich dem nur bedingt zuordnen möchte.





5. Welchen höchsten Bildungsabschluss hast du / ihr und welchen Weg dahin hast du / ihr genommen und warum?
Ich habe einen externen Hauptschulabschluss abgelegt, und mehrere abgebrochene Ausbildungen – unter anderem als Koch und IT-Systemkaufmann.
Generell liegt mir Schule nicht. Ich bin eher vom Typ Autodidakt und kann mit den Grenzen unseres Bildungssystems nichts anfangen.
Als Koch habe ich letztlich viele Jahre gearbeitet, der fehlende Abschluss hat mich daran nicht gehindert. Entweder du kannst arbeiten und bist bereit zu lernen, oder du bist weg vom Fenster. Fair!
Ich habe immer viel probiert, habe harte Arbeit nie gescheut, unter anderem ein Jahr bei Amazon im Lager gearbeitet und bei GLS Paket verladen. Um ehrlich zu sein hatte ich nie ein Problem damit, aber die Unfähigkeit, Trägheit und Ignoranz des Mittel-Managements hat meist zum Ende der Beschäftigung geführt.
Ich kann stur arbeiten, aber nicht dumm. Ich kann also nicht mit nennenswerter Karriere und Bildung dienen. Meine Partnerin is hier angestellt im Bereich Sales.
6. Was machst du / ihr beruflich? Welche Aufgaben hast du? Würdest du deinen Job weiterempfehlen? (Falls du schon Privatier bist, gerne auch, was du früher gemacht hast und wie du jetzt deine Tage gestaltest)
Ich bin nun Privatier, handle mit Aktien und Optionen. Es macht mir sehr viel Spaß, das Geld spielt da eine untergeordnete Rolle. Das Research und Strategien entwickeln liegt mir einfach. Wenn ein Trade funktioniert, ist das einfach ein tolles Gefühl, das Geld natürlich die Belohnung, aber die Bestätigung an die eigenen Fähigkeiten ist, was mich treibt.
Mein Tag beginnt gerne gemütlich, spätes Frühstück mit Kaffee zu Hause. Dann etwas News lesen und die Schlusskurse studieren sowie der obligatorische Blick ins Depot.
Da meine Partnerin 9to5 in ihrem Office-Job arbeitet erledige ich eigentlich überwiegend den Haushalt. Wäsche, Abwasch und Einkaufen/Kochen gesellen sich also durch den Tag in meine Pausen.
Den Tag über verfolge ich dann die Openings verschiedener Märkte, mache Research, bilde mich weiter und entwickle meine Strategien. Aktives Trading ist an der Tagesordnung. Das kann nur Optimierung sein, aber auch Swingtrading bzw. saisonale Trends bzw. Chancen wahrnehmen. Die US-Börse dominiert meine Hauptarbeitszeit in den späten Abendstunden. Ich bin also ziemlich beschäftigt. Ich könnte auch viel weniger machen und es würde auch funktionieren. Aber es macht mir eben Spaß.
7. Wie hoch ist dein / euer Haushaltsnettoeinkommen pro Jahr? Wie hat es sich in den letzten Jahren entwickelt? Gibt es noch Steigerungsmöglichkeiten?
Es ist hart mein Einkommen zu beziffern.
Mein bestes Jahr an der Börse hat mir um die 260k in Gewinnen beschert, und ein schlechtes Jahr kann auch mal ne Nullnummer sein. Da hat man dann aber dennoch von gelebt und kostendeckend operiert. Mittlerweile hat es sich aber eingependelt.
Dieses Jahr plane ich mit 60k, und nächstes mit 80k. Als Angestellter war ich immer Niedrigverdiener ums mal einfach zu sagen. Als weiteres Einkommen habe ich noch eine Privat-Rente die mir ungefähr 1.600 € im Monat auszahlt.
Meine Partnerin verdient relativ wenig, aber gut für die Region. Ich übernehme viel der Kosten und zahle auch die Wohnung ab.
8. Wie viel gibst du / ihr im Jahr wieder aus und für was?
Ähnlich wie mein Einkommen, sind meine Ausgaben auch wilden Schwankungen unterlegen.
Ich zahle mit meiner Partnerin eine Wohnung ab, was um die 400 € im Monat sind (inkl. Nebenkosten), gebe dasselbe nochmal für Essen und Alltägliches aus und im Prinzip war es das schon.
Ich habe mal mehr mal weniger eine Krankenversicherung, keine Ausgaben für Vorsorge (alles im Depot), keine Abos, kein Auto und keine Verträge.
Allerdings reise ich gerne und viel. Was ich weniger im Alltag ausgebe, geb ich doppelt beim Reisen aus. Mittlerweile auch zu zweit und kurzfristiger. Da fallen die Kosten auch gleich an. Ich buche meist weit im voraus, so hatte ich diesen Monat Kosten für eine Reise im Juli nächsten Jahres mit meiner Partnerin und ein Urlaub mit meiner Mutter. Ich würde sagen, im Jahr gebe ich 25 – 30k für Flüge, Hotels, Reisekosten und Taschengeld aus. Das finanziert sich aus dem monatlichen Einkommen und Entnahmen aus dem Depot. Außerdem bin ich ziemlich ausgefuchst was Reisen mit Punkten/Meilen angeht. Das spart wirklich enorm Geld und sonst würde ich es mir auch nicht leisten wollen.
9. Schränkst du / ihr dich ein, um schneller Vermögen aufzubauen? Wenn ja, wo und wie?
Ja und Nein. Im Alltag bin ich sehr sparsam und brauche nicht viel. Genuss ist bei mir Essen und Reisen, nicht Konsumgüter und tägliche Annehmlichkeiten.
Ich trinke den billigsten Instant-Kaffe und ernähre mich überwiegend von Reiscrackern und Hummus. Wenn Freunde da sind, gerne aber auch mal n’Brunch mit teurem Kaffee. Ich lade auch gerne ein. Geiz empfinde ich nur bei mir selbst geil.
Der Vermögensaufbau im Depot ist nachhaltig am wachsen und ermöglicht dabei auch Entnahmen. Wachstum erzwinge ich nicht, es läuft gut genug und es muss nicht schneller gehen. Der Markt macht das von alleine. Es hat natürlich lange gedauert bis ich dieses natürliche Gleichgewicht hergestellt hatte.
10. Wie hoch ist dein / euer Nettovermögen? Habt ihr Verbindlichkeiten / Kredite?
Ich habe keine Kredite, Schulden oder echte Verbindlichkeiten. Ein „Lager“ in Deutschland kostet mich aktuell noch knapp 1,5k im Jahr, soll aber bald aufgelöst werden. Der Wohnungskredit läuft über meine Partnerin, auch wenn ich ihn abtrage. Mein Vermögen würde ich auf knapp 2 Mio. bezeichnen.
Davon weniger als die Hälfte im Depot zum wirtschaften, und der Rest in der privaten Rente die trotz Auszahlung natürlich auch Rendite erwirtschaftet.
11. Wie verteilt sich das Vermögen? In was bist du / ihr investiert? Welche Gedanken hattest du bei dieser Aufteilung?
Im Depot sind knapp 800k, davon fast die Hälfte im Cash und Anleihen. Dort viel Einkommenstitel, REITs und Optionen in verschiedenen Sektoren.
Energie, Reisebranche, Tech und Konsumgüter sind alle vertreten. Ab und zu halte ich auch einen Bitcoin-ETN.
Ich halte gerne Cash für Chancen, investiere nur in was ich auch verstehe. Einkommen ist mir wichtiger als Kursgewinne, früher war es umgekehrt.
Ich habe so meine Stammaktien/Einzeltitel die ich seit Jahren rauf und runter trade, die kennt man einfach und weiß wie man reagieren muss.
68 Positionen sind es gerade, aber davon viele Optionen die ja regelmäßig verfallen.
12. Gibt es ein Vermögensziel? Oder ein Einkommensziel? Wenn ja, wann soll es erreicht werden und warum?
Um ehrlich zu sein, Ziele habe ich keine. Zumindest nicht nominal. Nachhaltiges Wachstum und Spaß beim Traden sind mir wichtig. Nicht die Summen dahinter.
Wer jetzt sagt, das lässt sich gut so behaupten mit diesem Vermögen in der Rückhand, mag sein. Tut aber nix zur Sache. Ich beantworte die Frage ehrlich.
Ich kann doch gut leben wie es ist, könnte auch mit weniger leben und mehr Vermögen würde daran auch nichts ändern.
13. Wie sieht dein bisheriger Lebensweg aus? Was waren die großen Stationen?
Ich bin mehr oder weniger aus jeder Schule geflogen, die ich besucht habe. Dank der Bemühungen meiner Eltern habe ich es dennoch auf ein elitäres Gymnasium geschafft. Viele Mitschüler dort waren aus sehr guten Verhältnissen und haben mich das auch spüren lassen. Mit wenig Geduld für Bullis und Rechenwege war meine Karriere dort nach ein paar Jahren auch vorbei.
Da ich nicht mehr tragbar für meine Eltern war, habe ich in verschiedensten „Einrichtungen“ des Jugendhilfe-System durchlaufen. Bis zu dem Tag, wo ich vor der Wahl „Jugendknast oder Ausland“ stand.
Ich entschied mich für letzteres, verbrachte ein paar Jahre isoliert im Ausland und machte meinen Abschluss als Externer.
Mit Volljährigkeit kam ich dann zurück, begann mehrere Ausbildungen und besuchte weiterführende Schulen. Alles ziemlich erfolglos.
Ebenso zu meiner Volljährigkeit bekam ich sehr überraschend eine größere Schenkung von meinen Eltern. Diese wurde dann in ein paar Jahre Drogenabhängigkeit und letztlich Entzüge investiert, man will ja einen kompletten Lebenslauf.
Danach kam dann die Ausbildung zum Koch. Ich lebte sehr einfach, hatte wenig Geld aber viel Spaß in dem Umfeld.
Meine Eltern boten mir immer wieder an, die Wohnung, in der ich zur Miete war, zu kaufen. Ich habe das aber viel Jahre abgelehnt. Stolz und Wut über Vergangenes, aber auch die Erinnerung an die letzte Schenkung, haben mich davon abgehalten. Letztlich kam es dann aber doch dazu.
Die Wohnung wurde zur WG, und nach einer schlimmen Trennung, habe ich die Mieten genutzt um auf Weltreise zu gehen. Und das hat eigentlich nie aufgehört. Ich habe viel bei Leuten auf dem Sofa geschlafen, oder in Nationalparks im Zelt, habe gearbeitet für Essen und Bleibe, in Australien Work-and-Travel gemacht und immer einen Weg gefunden über die Runden zu kommen. Die Wohnung wurde dann verkauft, das Geld investiert und ich hatte sehr schnell, sehr viel Erfolg damit.
Wirklich in Deutschland gelebt habe ich nie wieder. Ich hab dann mal ein Jahr in Berlin gearbeitet, einfach weil ich Lust drauf hatte und mir die Küche gefehlt hat. Aber das war auch ein Desaster. Und mit finanzieller Freiheit ist es so viel einfacher sich Ungerechtigkeit und Ausbeutung zu entziehen.
Ich habe dann ein paar Jahre in Skandinavien gelebt, dort Covid erlebt. Dann eine weitere schlimme Trennung und viele Jahre weiteres Reisen und nun bin ich hier in Asien, mehr oder weniger sesshaft. Ich habe viel ausgelassen in meiner Geschichte, hier im Blog geht es ja letztlich um Finanzen, aber die Frage will ja auch beantwortet werden.
14. Wohin willst du dich in den nächsten Jahren entwickeln? (Finanzen, Persönlichkeit, Umfeld, Mindset etc.) Was treibt dich dazu an?
Finanziell werde ich meinen Kurs beibehalten und bin zufrieden. Ich möchte mich in der Zukunft wieder mehr bilden, und nicht auf dem ausruhen was mich dahin gebracht hat wo ich jetzt bin. Einfach mal wieder mehr lesen reicht ja schon. Ich bin auch jemand der gerne Unangenehmes vermeidet und in die Zukunft schiebt, wenn es möglich ist. Daran möchte ich arbeiten.
In meinem Umfeld vermisse ich soziale Kontakte, es kann schon recht einsam sein im Ausland. Echte Freunde machen ist schwierig, erst recht umso älter man wird. Ich bin aber kein Freund von sozialen Medien, gehe nicht gerne in Bars ect. und kann mit den meisten Expats/Remote-Workern da draußen nix anfangen. Gefühlt ist jeder Starbucks in SEA ja voll mit Weißnasen die einem alle den selben Mist von Ihrer geplanten Influencer-Kariere auf Instagram und Drop-Shipping erzählen. Damit es nicht ganz so peinlich ist nennt man sich dann Entrepreneur und das „Tinder-Coaching“ dann ein Business. Es bleibt also eine Herausforderung.
Ich reise gerne alleine. Ich liebe die Natur, fremde Kulturen, Kunst, Architektur und vor allem Essen in Asien. Urlaub machen wir zusammen. Ein schönes Heim zu schaffen ist auch mehr in den Fokus gerückt.
15. Wie reagiert dein Umfeld auf deine Pläne? Kennt es diese überhaupt?
Meine wenigen Freunde, die geblieben sind, freuen sich für mich.
Mein Familie hat mich immer unterstützt und ermutigt. Eigentlich nie Drama mit dem Umfeld gehabt.
Nur eben, dass die Freunde alle über die Jahre wegsterben – sprich Frau, Kind und Funkstille.
Früher habe ich mich noch bemüht um Besuche, aber das wurde mir dann auf Dauer auch zu blöd. Selbst wenn ich angeboten hatte für ne Nacht ins Hotel in die Stadt zu kommen, kamen dann immer so Ausreden warum da keine Zeit oder Platz ist. Und wenn ich mich nicht gemeldet habe, kam auch nie wieder was zurück. Meine Freundin unterstützt mich in fast Allem – hauptsache ich streune nicht zu lange umher.
16. Was waren deine größten Fehler und deine besten Erfolge bisher?
Finanziell könnte ich mir hier einiges vorwerfen. Teurer Lebensstil und Reisen, kurzfristiges Handeln und zu viel Gutmütigkeit, die sich oft teuer gerächt hat.
Aber das vergeht und ich habe daraus gelernt. Größte Fehler und Erfolge liegen beide im persönlichen Bereich. Ich habe viel zu spät begonnen, für mich selbst einzustehen, meinen eigenen Wert zu erkennen und Grenzen zu ziehen. Das zu überkommen würde ich auch als größten Erfolg bezeichnen. Ich sage immer, mein größtes Privileg im Leben war und ist die Freiheit und Zeit zu haben mich entwickeln zu können.
17. Hast du Fragen an die Community?
Was denkt Ihr wie eurer Leben sich ändern würde, sobald Ihr die Finanzielle Freiheit erreicht habt an der wir ja alle arbeiten? Ist die Vision realistisch? Und wann ist Genug genug? Wird es nur mehr sobald die Ziele erreicht sind? Stehen steigende Ansprüche dem Ziel ultimativ im Weg?
Für mich war Konsum viel mehr ein Thema wenn ich nicht genug Geld hatte um Ihn mir tatsächlich leisten zu können. Nun habe ich Freunde die kommentieren, dass mein Lifestyle runter gegangen ist und ich schäbiger wohne (eine einfache 35 Jahre alte Wohnung und kein Hochglanz Wolkenkratzer im City Center mit Skyline-View). Als ob dies etwas Schlechtes wäre. Für mich ist Genug erreicht, Mehr nicht wichtig, und mein Verhalten überraschend anders als erwartet.
18. Willst du der Community abschließend noch etwas mitgeben / mitteilen?
Nein. Was immer ich an Weisheiten meine teilen zu müssen, ich bin mir sicher, in 10 Jahren werde ich darüber nur lächeln können.
Die Bonusfrage
Hast du dir einmal ausgerechnet, wie viel vom aktuellen Vermögen von dir selbst generiert wurde und wie viel durch Schenkungen deiner Eltern kam? Was macht das mit dir?
Das auszurechnen wäre sehr kompliziert.
Allerdings will ich die Frage im Kern beantworten.
Ohne das Kapital am Anfang wäre mir es nicht gelungen da hinzukommen, wo ich heute bin. Die Geduld hätte mir gefehlt. Überhaupt das zu erwirtschaften um soviel zu sparen wäre mit meinem Einkommen als Koch nicht geglückt.
Was ich allerdings aus dem Kapital gemacht habe, das war zu 100% ich und konnte auch nur ich schaffen.
Was macht die Erkenntnis mit mir?
Nicht mehr so viel. Ich bin mir dessen immer im Klaren gewesen, habe mich nie beschwert, es aber auch nie so verlangt. Es war eben ein Geschenk, ein Investment in mich. Alle Eltern „schenken“ Unsummen für Ihre Kinder. Nahrung, Bildung, Nebenkosten, Uni und ein Auto vielleicht? Alles zusammen geben Eltern ja ein kleines Depot aus – pro Kind. Nur eben nicht in Bar. Manche zahlen sich aus, andere nicht. Weiterbildung oder ein Studium wäre an mir verloren gewesen. Ein schlechtes Investment.
Geld um mir Freiheit zu erwirtschaften – das hat geklappt. Jeder, der meint, Geldgeschenke der Eltern schmälern den Erfolg und Gewinn den jemand damit generiert hat, darf das gerne meinen. Ich bin zufrieden damit und dankbar.

- Du willst eine finanzielle Frage geklärt haben?
- Du fühlst dich wohler, wenn dich jemand an die Hand nimmt?
DerFinanznomade
Das war das Interview mit Hans (der anonym bleiben möchte). Herzlichen Dank, dass du deinen bisherigen Lebensweg, Bilder und deine Erfahrungen mit der Community teilst!
Mit diesem Interview füllen wir endlich wieder die Kategorie „Vermögen über 1.000.000 €„, außerdem wurde es mal wieder Zeit für ein Interview (das letzte war vor über einem Jahr: Interview 13: Finanz_Klarheit (31), 480.000 € Nettovermögen, Elektrotechniker (Luft- & Raumfahrt)).
Hier haben wir es mit einem außergewöhnlichem Lebensweg zu tun, der von vielen Rückschlägen und Stolpersteinen geprägt war. Dank großzügigen Schenkungen der Eltern konnte der Grundstein für ein beachtliches Vermögen gelegt werden, welches von Hans durch geschickte Investitionen vermehrt wurde. Auch hier wird im Grunde der Frugalismus gelebt, denn im Alltag ist Hans sehr sparsam unterwegs. Für Reisen dagegen gibt er richtig viel Geld aus, da ihm das am meisten Spaß / Erfüllung bringt.
Von daher: Bisher alles richtig gemacht!
Hier auch noch von meiner Seite Glückwunsch zum Erreichten! Solange keine größeren Fehlentscheidungen bei den Investments getroffen werden, kann es hier noch noch weiter aufwärts gehen 👍
Und jetzt die Community
Hast du Fragen an Hans? Wünscht du dir noch mehr Details?
Möchtest du gerne Tipps an Hans weitergeben?
Lass es uns in den Kommentaren wissen!

Jeder Mensch ist anders – die persönlichen Lebenswege ebenfalls.
Lass die Community an deinem persönlichen Weg teilhaben und mach mit beim Interview auf DerFinanznomade.de!
Das Interview ist ein gutes Beispiel dafür, warum ‚windfall‘ posts in FIRE communities nicht gut ankommen.
Es geht in solchen Posts und threads doch aus meiner Sicht darum, inspiration zu schaffen und potentielle unkonventionelle Wege in die finanzielle Unabhängigkeit aufzuzeigen.
Ein Post einer Gastes, welcher augenscheinlich nicht in unser System passt und auch keinen dieser Wege vorzuweisen hat, sondern aber durch ein Erbe eben dieses ‚ausgedribbelt‘ hat, kann wohl kaum diese Erwartungen an den Post erfüllen.
Was soll uns der Post sagen? „Wenn du im kapitalismus arm dran bist, versuch es mal mit mehr Geld“? Dafür bedarf es keinen Post. Gewiss ist es für die allermeisten in der community keine Option, neue Eltern zu suchen, um möglichst gut zu erben und so von den Erträgen des Kapitals zu leben.
Das ist alles andere als ein Angriff Paul gegenüber. Ich bin mir sicher, dass er das beste aus seiner Situation gemacht hat.
Allerdings mangelt der Post genau an dem Punkt. Da er eben nicht darauf eingeht, welche konkreten Entscheidungen er getroffen hat, um sich aus den ‚Glücklichen Umständen‘ eine langfristige vorteilhafte Situation zu schaffen (finanzielle unabhängigkeit durch effizientes und kluges Einsetzen eines Kapitalstocks).
Moin Erik,
Danke für dein Kommentar und deine Meinung. Ich nehm dir den „Paul“ mal nicht übel, da der Name Hans ist, und auch nur ausgedacht ist 😉
Ich teile heir meinen Weg, und wer darin Inspiration sieht, kann sich darüber freuen. Was du evtl. als fehl am Platz siehts, mag durchaus für Andere inspirierend sein. Dass weiß mann vorher nicht. Und ich war auch nicht der Meinung, ich habe Weisheiten zu teilen, siehe dazu Frage 18. Dennoch kann jeder mit seiner Geschichte potenziell etwas Positives bewirken.
Der Punkt an dem es dir ja mangelt in meinem Post, sind die konkreten Entscheidungen um eine langfristige vorteilhafte Situation zu schaffen. Dies habe ich auch in der Tat mit Effizienz und kluges einsetzten von Kapital erreicht. Gerne konkretisiere ich dass für dich wenn du Fragen hast.
„Wenn du im Kapitalismus arm dran bist, versuch es mal mit mehr Geld“.. ein guter Rat- viele Entschiedne sich auch dagegen und haben lausige Renditen und Sparpläne im Minus. Ich habe auch mit Geld/Eigentum noch lange gearbeitet (wie beschrieben überwiegend harte Arbeit, schlecht bezahlt, aber auch im sozialen Bereich… noch schlechter bezahlt), und bin zum selben Entschluss gekommen. Klüger meinen Körper zu schonen und sich Skills anzueignen, die mich finanziell unabhängig machen. Dazu hat Frugalismus und die Besinnung auf meine Ziele eine große Rolle gespielt. Aber auch viel lernen und eine mittlerweile lange Karriere als Trade/Investor.
Mittlerweile steht das Geld auch nicht mehr im Vordergrund. Wie im Artikel erwähnt, ist meine Endziel, und ja auch dieser Bewegung, Glück und Zufriedenheit nachhaltig aufzubauen. Wie ich dazu stehe Geld von den Eltern bekommen zu haben steht ja auch im Post und Kommentare wie deins sind mir da nicht fremd. Ich gehe da absichtlich nicht auf Zahlen ein, dann können sich ja alle ausmahlen wie wenig ich wohl selbst erreicht habe 😉
Falls hier auch negative Beiträge toleriert sind:
Er sagt nirgendwo, wenn ich es richtig lese, wieviel des Geldes de facto Schenkung war und framt es dann als “Kriegen ja sehr viele”.
Beruflich gar keine Laufbahn gemacht und jetzt mit einer vermutlich Einheimischen Partnerin eine Wohnung auf ihren Namen finanzieren, klingt alles nicht sehr Helle.
Nur das Beste für Hans, aber ich sehe überhaupt nicht, was diese Geschichte auf einem Finanzblog zu suchen hat, der sich mit der Erreichung von finanzieller Freiheit befasst…
Hey Torben,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Und natürlich sind auch negative Beiträge willkommen.
Nur durch den Austausch verschiedener Meinungen kann man ja seinen eigenen Horizont erweitern 👍
Liebe Grüße aus Koh Samui,
Manuel
Moin Torben,
Dein Kommentar und Meinung sind dir natürlich gegönnt und willkommen. Habe ich absolut kein Problem mit. Es tut mir leid das mein Beitrag wohl nicht genug den Weg zu meiner Finanziellen Freiheit aufgezeigt hat. Evtl. haben dir Zahlen zum Tagesgeschäft und mehr Daten gefehlt.
Eine tatsächliche Nachfrage und Interesse findet sich in deinem Kommentar allerdings auch nicht. Deswegen gehe ich mal auf einzelne Aspekte deines Beitrags ein.
„Kriegen sehr viele“ ist wohl bezogen auf den Absatz, in dem ich auf finanziellen Zuwendungen die Eltern im Schnitt für ein Kind bis zur Volljährigkeit aufbringen eingehe. Ich denke auch dies ist eine realistische Einschätzung, zumindest für die Mittelschicht, die früher auch mal größer war. Ich habe nie Geld für ein Studium, Hilfe für Miete, Führerschein, Auto oder sonstiges bekommen. Tatsächlich habe ich mit 14 das Elternhaus verlassen. Im Vergleich zu meinen Geschwistern war also definitiv Raum für einen „Ausgleich“ vorhanden.
„Beruflich keine Laufbahn gemacht“ sehe ich nicht als Notwendigkeit oder Widerspruch zur finanziellen Freiheit. Noch sehe ich dazu Notwendigkeit im Sinne einer Legitimierung. Es gibt genug Leute die außerhalb des kleinkarierten Bildungswesen auf unkonventionelle Weise es zu was gebracht haben. Ich frage mich ob du so auch andere Menschen in der Arbeiterklasse wertest. Zu dieser würde ich mich als ehemaliger Koch und Mitarbeiter in der Logistik auch zählen.
Ich kann auch nicht nachvollziehen wo das Problem mit dem Wohnungskauf liegt. Was spielt es den für eine Rolle in welchem Land und mit wem ich eine Immobilie kaufe? Wäre ich „heller“ wenn ich ein Deutschland mit einer Deutschen Person dass mache? Ich treffe meine Entscheidungen überall auf der Welt unter den selben Gesichtspunkten. Ich vertraue meinem Partner und wir beide sind abgesichert für alle Fälle und autark. Der rechtliche Rahmen ist klar und die Risiken sind kalkuliert. Wer seinem Partner nicht vertraut, sollte die Beziehung wohl überdenken.
Gruß,
Hans
Hallo Hans , deine bisherige Lebensgeschichte ist wahrlich holprig und zeigt doch zu was ein Mensch in der Lage ist – ja sicher durch die Schenkung aber am
Ende war es ja dein tun was zum ist Zustand führte. Ich werde nie finanziell frei sein , Mitte vierzig , erwerbsunfähig berentet und pflegestufe da ist finanziell nicht viel da – aber vielleicht kann ich meiner Tochter ( hab drei aber zwei führen ihren Weg ziemlich deutsch gerade ) etwas mitgeben denn sie ist auch jemand der nicht wirklich in dieses System hier passt. Du hast es gepackt , trotz aller Widrigkeiten und darauf kannst du sehr stolz sein . Danke dir für den Einblick
Hallo Tina,
Danke für dein Kommentar, deine Einblicke und netten Worte. Ich habe ein gutes Verständnisse für deine Situation.
Ich habe neben der im Artikel genannten Familie noch eine weitere Familie. Meine Großmutter dort war lange Jahre in hoher Pflegestufe (konnte das Bett nicht mehr verlassen) und war auf eine kleine Rente angewiesen. Ich habe Sie bis zum Ende mit versorgt, finanziell unterstützt und gepflegt. Dadurch habe ich tiefe Einblicke in eine Realität erhalten die ich für unakzeptabel halte in einem Land wie Deutschland. Ich bewundere mit welcher Sachlichkeit du deine Situation einschätzt. Ich weiß aus Erfahrung, viele haben wirklich nicht, oder nicht mehr, die Möglichkeit sich etwas aufzubauen und finanziell unabhängig zu werden. Aber mann will dennoch lernen und der nächsten Generation helfen ein besseres Leben zu erlangen.
Ich hoffe deine Töchter finden auf ihren individuellen Weg Erfüllung. Wer mit unserem System nicht zufrieden ist, hat ja zum Glück viele Möglichkeiten. So bieten oft schon unsere Nachbarn im DACH-Raum große Chancen für ein besseres Leben. Wenn die Sprach kein Problem ist, gibt unser starker Pass uns auch in der ganzen EU ja die Möglichkeit zu arbeiten und einen anderen Lebensstiel zu erkunden. Für eine Auszeit dürfen wir sogar bis zu zwei Jahre mit work-and-travel Visa in Kanada oder Australien leben und arbeiten. Deutschland ist weltweit sehr angesehen (die Ironie) und mit einer Ausbildung oder Studium ist mann sehr begehrt auf dem globalen Arbeitsmarkt. Soviel mal als Inspiration für Alternativen zu Deutschland.
Gruß,
Hans
Danke für deine Antwort,
Ja die Situation ist schwierig aber es funktioniert – bei weiten nicht so gut wie bei anderen aber dennoch jeder Euro mehr ist meine Goldmedaille.
Meine Tochter ( die jüngste) wird wohl auch deinen Weg einschlagen und danke dir für die Tipps mit Work and Travel- sie ist tatsächlich sprach affin und ich hoffe das sie in diesem ihr gegebenen Vorteil auch etwas findet was sie glücklich macht. Denn am Ende sollen sie das – glücklich werden und arbeiten weil sie es können statt arbeiten weil sie es müssen .
Was ein tolles Fazit und Respekt mit welcher Perspektive du deine Situation Bewältigst. Ich wünsche deiner Tochter alles gute für Ihre Reise. Work and Travel ist ne ganz tolle Sache. Gerade in Australien wo ich war, verdient mann auch wirklich gut, kriegt sogar seine Steuern wieder und so mancher hat dort ein neues Zuhause gefunden. Gute Reise!
Vielen Dank für dein Kommentar und dein Interesse. Ich gebe auch nicht gerne Ratschläge, da bin ich voll bei dir. Aber Fragen beantworte ich trotzdem gerne.
Die Rente ist ein Finanzprodukt der Allianz. Du zahlst einmal einen Pauschalbetrag ein, dieser wird für dich verwaltet und monatlich bis ans Lebensende ausgezahlt. Eine Sofort-Rente also. Das eingezahlte Kapital sollte dabei weiterhin stetig wachsen- trotz Auszahlung.
Das Modell ist gut um stabiles Einkommen mit wenig Aufwand zu generieren. Je nach Situation, kann es auch steuerlich von Vorteil sein.
Im Trading-Depot bin ich sehr aktiv und dynamisch so dass eine Pauschale Aussage hier schwer ist. Aktuell gehe ich wieder mehr in Cash und Anleihen da mir die Marktlage und Geopolitische Situation nicht gefällt. Ich Trade auch fast jeden Tag um kurzfristige Chancen wahrzunehmen. Anfang der Woche Short im DAX gegangen- hatte sich angeboten. Da werden jetzt die Gewinne mitnehmen. Ich bin sehr auf den US-Markt konzentriert, da spielt die Musik. Würde sagen 80% Gewichtung. Optionen spielen nun eine große Rolle im Depot. Dank dem Manu seinem Coaching hat sich dadurch eine ganz neue Dimension für mich aufgetan.
Deswegen würde ich sagen 40% sind nun Optionen, 4o% Einzelwerte und der Rest sind Anleihen und ETF‘s.
Mein Ziel ist Gewinne zu erwirtschaften, stabiles Einkommen ist ja gegeben. Daran orientieren sich meine Strategie. Konkret Aktien oder Produkte möchte ich nicht nennen, da ohne Kontext sich für dich hier kein Mehrwert ergibt und ich nicht weiß was deine Ziele sind.
Hans ist ja mal ein interessanter Mensch. Respekt. Tipps kann ich so jemandem nicht geben. Hätte eher gerne Tipps von ihm.
Fragen: Was für eine Rente ist das? Wie legt er sein Geld an? Das Depot würde mich interessieren. Wenn es nicht zu indiskret ist.
Danke.