Optionen erklärt – Teil 12: Die Königsdisziplin Rollen

Optionen erklärt Teil 11: Die Königsdisziplin Rollen

Bisher haben wir gelernt, welche Strategien es im Optionshandel gibt, wie wir unser Underlying (Basiswert) auswählen und unser Risiko managen. Nun ist es an der Zeit, zu lernen, wie wir in Bedrängnis geratene Trades wieder zu Gewinnern machen können, indem wir die Königsdisziplin Rollen lernen.

Vorwort

In dieser Beitragsserie möchte ich euch das Wissen zum Thema Optionen vermitteln.

Ihr findet alle weiteren Beiträge zum Thema hier.

TeilInhalt
1Grundbegriffe
2Die Put-Option
3Die Call-Option
4Die Griechen
5Cash covered Put vs naked Put
6Covered Call vs. naked Call
7Credit vs. Debit Spreads
8Strangles und Straddles
9Der Iron Condor
10Die Auswahl des Underlyings
11Risiko und Moneymanagement
12Die Königsdisziplin Rollen
13Achtung: Earnings / Dividenden
14Auswahl der richtigen Strategie
15Tipps für die TWS

Rückblick

Wir haben nun schon die Grundbegriffe kennen gelernt. Außerdem wissen wir, was ein Put und was ein Call ist. Die mathematischen Grundlagen (Griechen), die hinter dem Optionspreis stecken, haben wir auch schon behandelt. Die erste Strategie (das Schreiben von Puts) kennen wir ebenfalls schon. Genauso, wie die zweite Strategie (das Schreiben von Calls), die dritte Strategie (das Schreiben von Spreads) und die vierte Strategie (Strangles und Straddles). Zu guter letzt haben wir die bisher fünfte Strategie (das Schreiben von Iron Condors) kennengelernt. Wie wir uns passende Underlyings (Basiswert) aussuchen (Die Auswahl des Underlyings) haben wir auch schon verinnerlicht. Ebenso wissen wir, wie wir unser Risiko managen können (Risiko und Moneymanagement).

Nun geht es darum, ein die Königsdisziplin Rollen zu erlernen, damit wir in Bedrängnis geratene Trades wieder zu Gewinnern machen können.

Das Rollen

Zuerst einmal müssen wir verstehen, wie das Rollen generell abläuft.

Mal angenommen, wir haben einen Option mit Strike 50 verkauft (haben also die Stillhalterposition inne). Jetzt läuft der Kurs des Basiswerts gegen Ende der Laufzeit in Richtung 50 Geldeinheiten. Unser Trade gerät also langsam in Bedrängnis. Wenn wir uns nun entscheiden zu rollen, würde das wie folgt aussehen:

Schritt #1:
Wir kaufen die Option zurück und realisieren damit erstmal einen Verlust, da die Prämie nun höher ist, als zu unserem Verkaufszeitpunkt.

Schritt #2:
Gleichzeitig verkaufen wir aber eine neue Option, welche weiter in der Zukunft liegt. Hierbei kann der Strike gleich sein, oder aber wir passen ihn an. Für diese neu verkaufte Option nehmen wir wieder Prämie ein. Diese kann sogar höher sein, als der Verlust aus Schritt #1!

Merke: Rollen bedeutet immer den Rückkauf einer Option (meistens mit Verlust) und den anschließenden Verkauf einer neuen Option.

Die Entscheidung zum Rollen

Die erste Frage, die sich beim Thema Rollen stellt ist: Wann rollt man eigentlich?

Ich würde sagen, immer dann, wenn der Kurs gegen die Option läuft, und man die Ein- oder Ausbuchung der zugrunde liegenden Aktien verhindern möchte. Die zugrunde liegende Tradeidee (steigende, gleichbleibende oder fallende Kurse) sollte dabei immer noch intakt sein.


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Schauen wir uns das im Detail mal im folgenden Chartverlauf an.

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Das Ergebnis: wir haben es geschafft, einen Trade zu einem Gewinner zu machen, obwohl der Kurs lange Zeit gegen uns gelaufen ist. Dabei haben wir auch erfolgreich die Einbuchung des Basiswerts verhindert. Am Ende konnten wir 695 $ einnehmen bei einer Laufzeit von 34 Tagen und einem Risiko von 65.323 $ (nach Tradelaufzeit gewichteter Wert bei Einbuchung). Dies entspricht 1,06 % auf das gesamte Kapital und 5,32 % auf die genutzte Margin – pro Jahr sind das: 11,38 % beziehungsweise 56,90 %.

Die Durchführung

Wie können wir nun den Rollvorgang möglichst komfortabel, schnell und fehlerfrei durchführen?

Dazu verwenden wir eine sogenannte Combo-Order. Wie das im Detail für eine verkaufte Call-Option funktioniert kannst du hier sehen:

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Welchen Vorteil bietet uns die Combo-Order im Vergleich zum manuellen Rückkauf und anschließendem Verkauf der neuen Option?

Diese Art der Order wird nur ausgeführt, wenn beide Geschäfte (Rückkauf und Neuverkauf) gleichzeitig ausgeführt werden können und dabei unser gewünschtes Preislimit eingehalten wird.

Damit erhalten wir genau das, was wir wollten und tragen kein Preisänderungsrisiko, das zweifellos auftreten würde in der Zeit zwischen dem manuellen Rückkauf und dem anschließenden Verkauf. Schließlich sind wir keine Roboter, die alles in Bruchteilen von Sekunden in die Ordermasken eingeben können oder? 😛

Mögliche Arten des Rollens

Hier zeige ich dir eine kurze Übersicht der möglichen Optionen (haha, Wortspiel 😉) beim Rollen:

Szenario 1: ein verkaufter Put gerät in Bedrängnis (der Kurs des Basiswerts sinkt)

MöglichkeitAusübungsdatumStrikePrämiendeltaKommentar Rollen…
1➡️
später
0️⃣
gleich
🟢
positiv
nach hinten
20️⃣
gleich
⬇️
niedriger
🔴
negativ
nach unten
3➡️
später
⬇️
niedriger
je nach
Auswahl
nach hinten und unten
Königsdisziplin Rollen am Beispiel Put

Szenario 2: ein verkaufter Call gerät in Bedrängnis (der Kurs des Basiswerts steigt)

MöglichkeitAusübungsdatumStrikePrämiendeltaKommentar Rollen…
1➡️
später
0️⃣
gleich
🟢
positiv
nach hinten
20️⃣
gleich
⬆️
höher
🔴
negativ
nach oben
3➡️
später
⬆️
höher
je nach
Auswahl
nach hinten und oben
Königsdisziplin Rollen am Beispiel Call

Gerade bei Möglichkeit 3 gibt es quasi unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten, die wir auswählen können. Je nachdem bekommen wir für den Rollvorgang eine weitere Prämie oder aber wir müssen dafür bezahlen.

Zusätzlich kann dieses Spielchen auch noch anders herum gespielt werden. Wer verbietet einem denn, einen Put nach oben zu rollen, wenn der Kurs des Basiswerts stark steigt?

Ja du kannst sogar einen Put in einen Call rollen, wenn sich deine Markterwartung für den Trade komplett geändert hat.

Fazit zur Königsdisziplin Rollen

Wie wir gesehen haben, ist das Rollen von Optionen gar nicht so schwer, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheint. Die 7 Schritte sind sehr schnell durchgeführt und gehen einem Optionshändler nach kurzer Zeit gut von der Hand. Die größere Kunst besteht darin, die neu verkaufte Option geschickt auszuwählen, da es hier vielfältige Möglichkeiten gibt.

Merke: Durch das Rollen können Trades gerettet und damit zu Gewinnern gemacht werden, welche sonst in einem Verlust geendet hätten.


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Leider bietet nicht jeder deutsche Broker den Handel mit Optionen an. Und wenn, dann meistens mit horrenden Gebühren (z.B. 20 € Gebühr pro Trade – bei 50 € Prämie nicht sehr lukrativ…).

Meldest du dich über meinen Link (inkl. Eingabe des Gutscheincodes) an, kostet dich der Verkauf einer Option nur 3 $ bzw. 1,8 € (anstatt 3,5 $ und 2,0 €). Damit bleibt der Löwenanteil der Prämie bei dir und nicht beim Broker!

Konnte dir der Beitrag weiterhelfen?

Hast du das Prinzip der Königsdisziplin Rollen verstanden?

Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Ich beschäftige mich seit 2015 mit den Themen Finanzen, Frugalismus, Lebensführung und der Frage, wie man ein erfülltes Leben führt. Die finanzielle Unabhängigkeit habe ich schon erreicht. Jetzt geht es darum, mein Wissen zu teilen und anderen zu helfen, ebenfalls ein erfülltes Leben zu führen.

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