Bisher haben wir gelernt, welche Strategien es im Optionshandel gibt. Doch wir müssen uns nun noch das Wissen für die Auswahl des Underlyings (Basiswert) aneignen.
Vorwort
In dieser Beitragsserie möchte ich euch das Wissen zum Thema Optionen vermitteln.
Ihr findet alle weiteren Beiträge zum Thema hier.
Teil | Inhalt |
---|---|
1 | Grundbegriffe |
2 | Die Put-Option |
3 | Die Call-Option |
4 | Die Griechen |
5 | Cash covered Put vs naked Put |
6 | Covered Call vs. naked Call |
7 | Credit vs. Debit Spreads |
8 | Strangles und Straddles |
9 | Der Iron Condor |
10 | Die Auswahl des Underlyings |
11 | Risiko und Moneymanagement |
12 | Die Königsdisziplin Rollen |
13 | Achtung: Earnings / Dividenden |
14 | Auswahl der richtigen Strategie |
15 | Portfolio-Delta und Delta-Hedging |
16 | Tipps für die TWS |
Rückblick
Wir haben nun schon die Grundbegriffe kennen gelernt. Außerdem wissen wir, was ein Put und was ein Call ist. Die mathematischen Grundlagen (Griechen), die hinter dem Optionspreis stecken, haben wir auch schon behandelt. Die erste Strategie (das Schreiben von Puts) kennen wir ebenfalls schon. Genauso, wie die zweite Strategie (das Schreiben von Calls), die dritte Strategie (das Schreiben von Spreads) und die vierte Strategie (Strangles und Straddles). Zu guter letzt haben wir die bisher fünfte Strategie (das Schreiben von Iron Condors) kennengelernt.
Mit diesem Grundwissen können wir uns nun passende Underlyings (Basiswert) suchen, auf die wir unsere Strategien anwenden wollen. Doch auf was sollte man dabei achten?
Die Auswahl des Underlyings
Um einen Basiswert für unseren Optionshandel auswählen zu können, müssen wir uns zuvor mit Unternehmenskennzahlen befassen. Die wichtigsten davon findest du nachfolgend aufgeführt.
Warum sollten wir uns die Kennzahlen so genau anschauen? Beim Optionshandel gibt es das ständige Risiko, dass Aktien bei der Ausübung eines Puts eingebucht werden. Und wenn das passiert, sollte es lieber ein Unternehmen sein, das wir auch wirklich längerfristig im Depot haben wollen würden. Ansonsten könnten uns sehr schlaflose Nächte bevorstehen…
Ertragskraft: Umsätze steigend und Gewinne vorhanden?
Der wichtigste Punkt bei der Bewertung eines Unternehmens ist meiner Meinung nach das Wachstum des Umsatzes und damit meistens (aber nicht immer) einhergehend auch des Gewinnes. In der heutigen Welt mit inflationierendem Geldsystem sollte ein Unternehmen immer wachsende Umsätze vorweisen können – andernfalls verliert es gegenüber den Konkurrenten automatisch an Marktanteil. Um auch wirklich gute, aufstrebende Unternehmen auszuwählen, würde ich ein Umsatzwachstum von jährlich 15 – 20 % voraussetzen. Außerdem sollte der Ausblick in die Zukunft konstant bis positiv sein.
Kennzahl Umsatzwachstum: jährlich 15 – 20 % mit konstantem bis positiven Ausblick
Tipp: Auf Englisch sucht man hier nach growth of revenue bzw. schaut sich den revenue von mehreren aufeinanderfolgenden Bilanzzeiträumen an
Ein wachsender Umsatz alleine bedingt jedoch noch kein gutes Unternehmen. Denn ohne Gewinn ist der ganze Umsatz nicht viel wert. Daher sollten wir uns als zweiten Faktor das Gewinnwachstum ansehen. Dieses sollte auch mindestens 15 – 20 % betragen, im Idealfall sogar noch höher. Damit ist sichergestellt, dass der Anteil des Gewinns am Umsatz gleichbleibend oder steigend ist – dies ist nämlich der langfristige Kurstreiber bei Aktien.
Kennzahl Gewinnwachstum: jährlich mindestens 15 – 20 % (gerne mehr als das Umsatzwachstum)
Tipp: Auf Englisch sucht man hier nach growth of earnings bzw. schaut sich die earnings von mehreren aufeinanderfolgenden Bilanzzeiträumen an
Achtung hier bei der Kennzahl der „Earnings per Share“ (EPS), welches durch Aktienrückkäufe verfälscht werden kann. Sprich, das Unternehmen hat zwar insgesamt den gleichen (oder im Extremfall sogar sinkenden) Gewinn, verteilt diesen aber auf immer weniger Aktien, da es aktiv Aktien am Markt zurückkauft. Damit muss ein steigender EPS nicht automatisch ein gutes Unternehmen anzeigen.
Dividende: ja oder nein? Und wenn ja, wie hoch?
Der nächste Punkt hat schon viele Diskussionen in der Börsenwelt verursacht. Es geht um die Frage, welches Unternehmen besser ist: eines, das Dividende ausschüttet, oder eines, welches dies nicht tut.
Meiner Meinung nach sind Unternehmen, die Dividende an ihre Anteilseigner ausschütten immer reinen Wachstumsunternehmen vorzuziehen. Dies hat mehrere Gründe:
- Dividenden können langfristig nur bei vorhandenen Gewinnen ausgeschüttet werden
- lange Dividendenhistorien beweisen, dass das Unternehmen schon mehrere Jahre oder Dekaden bewiesen hat, Gewinne zu erwirtschaften, selbst über mehrere Wirtschaftszyklen hinweg
- Falls man Aktien eingebucht bekommen hat, kann man bis zum Ausbuchen oder Verkauf Dividende kassieren. Damit einhergehend sind meist ein ruhigerer Schlaf und eine bessere Rendite durch den zusätzlichen Cashflow.
- Quasi alle Startups schütten am Anfang noch keine Dividende aus, da sie sämtlichen Cashflow für ihr Wachstum nutzen. Aber gerade hier ist das Risiko einer Pleite am höchsten. Setzt man daher auf ausschüttende Unternehmen führt dies automatisch zu einer Senkung des Risikos.
Meine Empfehlung: Suche dir nur ausschüttende Unternehmen aus!
Hat man sich bei diesem Punkt für dividendenzahlende Unternehmen entschieden, gilt es noch eine Mindestrendite der Ausschüttung zu definieren. Ich persönlich suche mir hauptsächlich Basiswerte aus, die eine Dividendenrendite von mindestens 2 % aufweisen. Gerne aber auch mehr. Ab 6 % aufwärts sollte man jedoch stutzig werden, denn hier könnte der Kurs zum Beispiel wegen einer bevorstehenden Dividendenkürzung oder Gewinnwarnung abgestürzt sein.
Kursverlauf: langfristig steigend?
Der Kurs des Unternehmens sollte langfristig steigend sein. Dazu schaut man sich mindestens 10 Jahre der Vergangenheit an. Dabei sollte der Preis der Unternehmens schön von links unten nach rechts oben laufen. Es dürfen auch gerne mal Übertreibungen nach oben oder unten dabei sein, das macht nichts.
Durch diese Filterung der möglichen Basiswerte werden automatisch Rohrkrepierer, welche seit Jahren nicht von der Stelle kommen oder sogar sinken, aussortiert. Hier zum Beispiel ein beliebter Dividendenwert, der aber vom Kurs her einfach echt schlecht läuft:

Und jetzt der langfristige Kursverlauf von BlackRock (Symbol BLK). Im Grunde geht es von links unten nach rechts oben. Genau das, was wir suchen.

langfristiger Kursverlauf: von links unten nach rechts oben
Woher bekomme ich die Kennzahlen für die Auswahl des Underlyings?
Eine sehr gute Seite, welche Filter für Kennzahlen anbietet, ist der Screener von Finviz.com.
Wer gerne mit meinen bevorzugten Filtereinstellungen Basiswerte suchen möchte, kann dies direkt hier tun: Screener mit meinen Einstellungen
Ansonsten kann man auch einfach in Google das Symbol des Unternehmens eingeben und stock dahinter schreiben. Anschließend einfach zu den Finanzdaten scrollen.
Beispiel-Google-Suche: BLK stock

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