Wie rentabel ist die Rente?

Wie rentabel ist die Rente?

„Verlass dich auf die Rente und du bist verlassen!“

Genau so würde ich antworten, wenn mich jemand fragt, was ich von der staatlichen Rente in Deutschland halte. Warum das so ist, erfährst du in diesem Artikel.

Ich werde anhand des deutschen Durchschnittsverdieners (und zwei zusätzlichen Varianten) aufzeigen, was dieser im Laufe seines Arbeitslebens in die Rente einzahlt (inklusive Arbeitgeberanteil), welche Zahlungen er im Laufe der Rente erwarten kann, welcher Rendite dies entspricht und wie die Alternative ETF-Sparplan im Vergleich abschneidet. Außerdem erfährst du, wie du deine Rentenlücke schließen kannst und wie viel dich das kostet. Bei allen Berechnungen habe ich die Inflation schon in die Annahmen zur Rendite mit eingerechnet, um damit die Werte in heutiger Kaufkraft darstellen und die Renditen inflationsbereinigt angeben zu können.

Der Durchschnittsverdiener

Laut Statista verdient ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer in Deutschland im Monat 4.100 € Brutto, was 49.200 € im Jahr entspricht (Stand 12.10.2022). Sonderzahlungen, wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und andere Gratifikationen, sind hierbei nicht berücksichtigt und kommen daher noch oben drauf. Damit sich möglichst viele meiner Leser in den Zahlen wiederfinden können, werde ich noch zwei Varianten zusätzlich aufzeigen, und zwar einmal mit 2.100 € Brutto / Monat – dieses Gehalt wird z.B. im Gastronomiegewerbe gezahlt – und einmal mit 6.000 € Brutto / Monat – so viel verdient man in Branchen wie Finanz- / Versicherungsdienstleistungen, Energieversorgung, Informations- und Kommunikationsdienstleistung.

Was kostet dich die staatliche Rente?

Wie viel müssen jetzt unsere drei Beispielverdiener von ihrem Einkommen in die Rentenkasse einzahlen? Und wie viel muss der Arbeitgeber noch oben drauf legen? Stand Oktober 2022 müssen 18,6 % des Bruttolohns in die Rentenkasse eingezahlt werden. Der Betrag teilt sich dabei hälftig auf Arbeitnehmer und -geber auf. Erst ab einem monatlichen Einkommen von 7.050 € (im Osten 6.750 €) erreicht man die Beitragsbemessungsgrenze. Ab dieser bleibt jeder zusätzlich verdiente Euro von Rentenbeiträgen verschont. Damit zahlen unsere drei Beispielverdiener folgende Beiträge:

Gehalt / Monat2.100 €4.100 €6.000 €
Rentenbeitrag Arbeitnehmer195,30 €381,30 €558,00 €
Rentenbeitrag Arbeitgeber195,30 €381,30 €558,00 €
Gesamt / Monat390,60 €762,60 €1.116,00 €

Was kann man von der Rente erwarten?

Um diese Frage zu beantworten, sollte man zuerst verstehen, wie die spätere Rente berechnet wird. Jedes Jahr werden sogenannte Rentenpunkte gesammelt. Dabei bekommt man einen Punkt, wenn man genau so viel verdient hat wie der der Durchschnittseinzahler. Der vorläufige Wert für 2022 beträgt 3.241,75 € / Monat. Solltest du also exakt dieses Bruttogehalt verdienen, sammelst du 1,00 Rentenpunkte. Schauen wir uns das anhand unserer drei Beispielverdiener an:

Gehalt / Monat2.100 €4.100 €6.000 €
Rentenpunkte / Jahr0,64781,26471,8509

Gut, nun wissen wir also, wie viele Rentenpunkte wir jedes Jahr sammeln. Doch was ist so ein Rentenpunkt wert? Aktuell bekommt man 36,02 € (im Osten 35,52 €) pro Rentenpunkt.

Nach 35 bis 45 Beitragsjahren haben unsere drei Beispielverdiener also folgende Rentenpunkte gesammelt und damit Stand heute die gezeigten Renten (Rentenanwartschaft) erwirtschaftet:

Gehalt / Monat2.100 €4.100 €6.000 €
Rentenpunkte 35 Jahre22,673044,264564,7815
Rentenanwartschaft 35 Jahre816,68 €1.594,41 €2.333,43 €
Rentenpunkte 45 Jahre29,151056,911583,2905
Rentenanwartschaft 45 Jahre1.050,02 €2.049,95 €3.000,12 €

Welche Rendite hat die Rente?

Damit wir eine Rendite ausrechnen können, müssen wir die getätigten Einzahlungen über 35 bzw. 45 Jahre hochrechnen:

Gehalt / Monat2.100 €4.100 €6.000 €
Rentenbeitrag / Jahr4.687,20 €9.151,20 €13.392,00 €
Rentenbeitrag 35 Jahre164.052 €320.292 €468.720 €
Rentenbeitrag 45 Jahre210.924 €411.804 €602.640 €

Da kommen schon ganz schöne Summen zusammen…

Wie lange wird dann die Rente im Schnitt gezahlt? Laut Statista 20,2 Jahre. Damit ergeben sich folgende Summen, die man von der Rentenkasse wieder zurück bekommt:

Gehalt / Monat2.100 €4.100 €6.000 €
Rentenzahlungen 35 Jahre197.963 €386.484 €565.623 €
Rentenzahlungen 45 Jahre254.524 €496.907 €727.229 €

Es ergeben sich nun also folgende Renditen:

  • 35 Jahre Einzahldauer: 1,045 % / Jahr
  • 45 Jahre Einzahldauer: 0,812 % / Jahr

Ist das nicht toll? So macht Anlage Spaß – nein, nicht wirklich…

Alternative ETF-Sparplan

Wie würde die Rechnung nun aussehen, wenn man die Beiträge in die staatliche Rente stattdessen in ein breit gestreutes ETF-Portfolio investieren würde? Ein solches wirft im Schnitt etwa 6 % pro Jahr nach Steuer ab (siehe auch: „Die Sparquote und die Zeit“). Damit ergeben sich folgende Zahlen:

Gehalt / Monat2.100 €4.100 €6.000 €
Rentenbeitrag insgesamt390,60 €762,60 €1.116,00 €
Vermögen nach 35 Jahren539.142 €1.052.610 €1.540.404 €
Vermögen nach 45 Jahren1.029.291 €2.009.569 €2.940.832 €

Hier halten wir schonmal fest: 6 % Rendite anstatt ca. 1 %.

Doch wie viel kann man jetzt aus diesem Vermögen entnehmen bei 20,2 Jahren Restlebensdauer? Dazu verwende ich jetzt nur 3,5 % jährliche Rendite, um auch sämtliche Börsenkrisen mit berücksichtigt zu haben. Am Ende der 20,2 Jahre darf das Vermögen auf 0 gesunken sein, Kapitalverzehr ist also erlaubt. Schließlich erlöschen die Rentenzahlungen ebenso auch mit dem eigenen Ableben. Damit ergeben sich nun die nachfolgenden Rentenzahlungen. Zum Vergleich habe ich auch noch das aktuelle Nettogehalt (bei Steuerklasse 1 und ohne Kirchenmitgliedschaft) und die vorher errechnete staatliche Rente dargestellt:

Gehalt / Monat2.100 €4.100 €6.000 €
zum Vergleich Nettogehalt1.505,77 €2.606,60 €3.595,81 €
zum Vergleich staatl. Rente
nach 35 Beitragsjahren
816,68 €1.594,41 €2.333,43 €
Rente nach 35 Jahren3.081,35 €6.015,98 €8.803,87 €
zum Vergleich staatl. Rente
nach 45 Beitragsjahren
1.050,02 €2.049,95 €3.000,12 €
Rente nach 45 Jahren5.882,71 €11.485,29 €16.807,74 €

Wow, da bleibt einem doch die Spucke weg oder? 😳

Wenn man das Geld selbst anlegen würde, bekäme man eine Rente von mindestens dem doppelten aktuellen Nettogehalt! Nach 45 Jahren Anspardauer wäre es sogar das dreifache! Rentenlücke? Was ist das?

Langlebigkeitsrisiko?

Klar kann man jetzt noch einwerfen, dass die Rente aber ja bis zum Ableben gezahlt wird und das Kapital bei einem selbst verwalteten ETF-Portfolio rechnerisch nach 20,2 Jahren aufgebraucht ist. Diesem Problem kann man aber ganz einfach begegnen: Einfach weniger als die oben gezeigten Summen entnehmen. Schon bleibt am Ende des Zeitraums Kapital über. Dieses sichert dann das Langlebigkeitsrisiko ab, und mit ein wenig Glück bekommen die Kinder auch noch ein hübsches Erbe 😉

Witwen- und Waisenrente?

In den Kommentaren wurde angemerkt, dass man durch die Rente auch Ansprüche erwirbt für die Witwen- und Waisenrente. Das stimmt natürlich. Aber was passiert denn mit dem selbst angesparten Vermögen in ETFs, wenn man stirbt? Richtig, das Vermögen wird einfach vererbt. Von nun an kann also die Witwe oder evtl. die nun Waisenkinder aus dem Portfolio entnehmen. Für mich ist das also kein Nachteil einer privaten angesparten Rente.

Erwerbsunfähigkeitsrente

Weiter wurde in den Kommentaren noch die Erwerbsunfähigkeitsrente angesprochen. Auch dieses Risiko kann man mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung billiger und besser absichern. Schließlich zahlt die Rentenkasse nur, wenn man gar nicht mehr erwerbsfähig ist, das heißt, gar keinen Beruf mehr ausüben kann. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt jedoch schon, wenn ich meinen aktuellen Beruf nicht mehr ausüben kann, selbst wenn ich noch etwas anderes tun könnte. Auch hier fährt man also wieder besser, wenn man sich privat kümmert, anstatt sich auf den Staat zu verlassen.

Wie groß ist die Rentenlücke?

Wie gerade eben schon gesehen, ergibt sich durch unsere tolle staatliche Rente eine Lücke, die sogenannte Rentenlücke. Sie berechnet sich aus dem Unterschied der späteren Rente zum aktuellen Bruttogehalt. Ich zeige euch das hier nochmal:

Gehalt / Monat2.100 €4.100 €6.000 €
Nettogehalt1.505,77 €2.606,60 €3.595,81 €
staatl. Rente nach 35 Beitragsjahren816,68 €1.594,41 €2.333,43 €
entspricht Rentenlücke von61,11 %61,11 %61,11 %
staatl. Rente nach 45 Beitragsjahren1.050,02 €2.049,95 €3.000,12 €
entspricht Rentenlücke von49,99 %49,99 %49,99 %

Je nach Dauer der Berufstätigkeit ergibt sich also eine Lücke zwischen 50 und 61 %.

Wie viel musst du sparen um die Lücke zu schließen?

Um die oben ausgerechnete Rentenlücke zu schließen müssten unsere Beispielverdiener folgende Summen zusätzlich zu den Rentenbeiträgen in ein breit gestreutes ETF-Portfolio monatlich investieren:

Gehalt / Monat2.100 €4.100 €6.000 €
Nettogehalt1.505,77 €2.606,60 €3.595,81 €
zusätzlicher Invest 35 Jahre162 €317 €464 €
zusätzlicher Invest 45 Jahre69 €136 €199 €

Hier sieht man einfach wieder den Zinseszins am Werk. 6 % Rendite auf mehrere Jahrzehnte lassen ihn schön arbeiten 🙂

Somit kann man die Lücke mit relativ wenig zusätzlichem Invest schließen. Wichtig ist nur, damit möglichst früh anzufangen!

Fazit

Wir haben gesehen, welche geringe Rendite die staatliche Rentenkasse bietet. Man kann mit ca. 1 % pro Jahr rechnen. Alternativ dazu könnte man das Geld auch an der Börse anlegen und 6 % erreichen. Nach 35 bzw. 45 Jahren hättest du ein riesiges Vermögen angehäuft, welches du bis zu deinem Ableben aufbrauchen könntest. Dabei würdest du eine Rente genießen, die doppelt oder dreimal so hoch wäre wie dein aktuelles Nettogehalt.

Falls du also die Möglichkeit hast, selbstständig zu arbeiten und außerdem ein disziplinierter Mensch bist, würde ich dir empfehlen nicht mehr in die staatliche Rentenkasse einzuzahlen und stattdessen das so gesparte Geld langfristig in ein ETF-Weltportfolio zu investieren. So erschaffst du dir deine eigene Rente, welche viel besser und üppiger ist als die staatliche.

Generell habe ich bei den Berechnungen dieses Artikels die Problematik der Demographie völlig außer Acht gelassen. Die Bevölkerung altert immer mehr, es gibt immer weniger Beitragszahler auf immer mehr Rentenbezieher. Dies wird zu Rentenkürzungen und gleichzeitig zu Beitragserhöhungen führen. Damit würde die staatliche Rente nochmals schlechter abschneiden!

Merke: Verlass dich auf die Rente und du bist verlassen!

Wie ist deine Meinung?

Wie stehst du zur staatlichen Rente?

Sorgst du selbst vor, um die Rentenlücke zu schließen?

Bist du vielleicht sogar selbstständig und kümmerst dich selbst um deine Rente?

Ich beschäftige mich seit 2015 mit den Themen Finanzen, Frugalismus, Lebensführung und der Frage, wie man ein erfülltes Leben führt. Die finanzielle Unabhängigkeit habe ich schon erreicht. Jetzt geht es darum, mein Wissen zu teilen und anderen zu helfen, ebenfalls ein erfülltes Leben zu führen.

14 thoughts on “Wie rentabel ist die Rente?

  1. Auch ein Grund, warum ich mich immer mehr um mein Nebengewerbe in der Softwareentwicklung vorantreibe.
    Da kommen die bezahlten Rechnungen stumpf in den S&P500 ETF 😉

  2. Hallo,

    eine Frage zur Darstellung der Rente (angenommen 6k Gehalt/ Monat) – sind die 3.000,12 € Rente pro Monat (nach 45 Jahren) Brutto oder netto? Müssen als noch Krankenversicherung und Steuern berücksichtigt werden und falls ja wo landet man dann ungefähr?

    Gruss,
    Strahlen-Tsar

    1. Hallo,

      Vielen Dank für deinen Kommentar.

      Die Angaben sind tatsächlich alle Brutto. Es geht also noch Steuer und Krankenversicherung weg, wie du schon festgestellt hast.

      Von den 3.000 dürften noch grob 700 € weggehen (Steuerklasse 1, aber keine Gewähr).
      Was Netto bleibt ist da sehr individuell (verheiratet? Mieteinnahmen? Etc.)

      Grüße,
      Manuel

  3. Hallo Manuel,

    Sehr interessanter Artikel, das habe ich so noch nirgens gelesen, fand es sehr spannend. Musste ich auch gleich meiner Freundin zeigen.
    Bei uns in Österreich wird es nicht ganz exakt so sein, die Grundproblematik bleibt aber die gleiche.

    Wenn ich könnte, würde ich es genau so machen, wie du beschrieben hast zum Schluss. Das Geld was ich in die Rente einzahle würde ich lieber selber langfristig anlegen, und gleichzeitig könnte ich mir dann auch eine bessere Versicherung leisten, die mehr Leistungen enthält. So teuer kann die gar nicht sein, dass die diesen Vorteil über die 45 Jahre wieder auffrist.

    Leider ist es bei uns nicht möglich sich als Selbstständiger auszusuchen ob du in die Rente einzahlst oder nicht. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Aus diesem System komme ich nur raus, wenn ich Privatier bin, und nur mehr von Kapitalerträgen lebe, soweit ich weiß.

    Wenn du andere Ideen oder Input dazu hast, würde ich mich freuen wenn wir darüber diskutieren könnten. 🙂

    Beste Grüße
    Chri

    1. Hi Chri,

      Danke fürs Lob und den Kommentar 🙂

      Die österreichischen Gesetze dazu kenne ich leider nicht.

      Bin ja aktuell selber noch Mitglied in der gesetzlichen Rente 😕

      Wir können gerne jederzeit dazu diskutieren 😉

      Grüße,
      Manuel

  4. Über das Thema wird häufig geschrieben. Allerdings macht es deine Darstellung in den Tabellen und mit mehreren Gehältern anschaulicher als der größte Teil der Beiträge zu dem Thema.

    Ich finde aber immer bei solchen Beiträgen, auch in deinem, wird die gesetzliche Rente nur auf die Rentenzahlung reduziert. Mit deinen Rentenbeiträgen bekommst du aber vielmehr.

    – Die Disziplin sprichst du im Artikel an. Viele der Menschen haben aber nicht diese Disziplin.
    – Mit deinen Rentenveiträgen bekommst du zusätzlich einen Anspruch auf Reha. Reha wird im größten Teil der Fälle von der Rentenversicherung bezahlt.
    – Wenn du dich verletzt und deine bisherige Arbeit nicht mehr fortführen kannst oder dafür zusätzliche Hilfe brauchst zahlt die Rentenversicherung die Hilfsmittel oder eine Umschulung
    – Durch die Witwen- und Waisenrente sind deine Angehörigen im Todesfall abgesichert auch wenn man das Rentenalter gar nicht erreicht.
    – die Erwerbsminderungsrente ist ebemfslls eine Absicherung

    All diese Dinge bekommt man für seine Rentenbeiträge. Wenn du diese Dinge versuchen würdest mit einer Versicherung abzudecken würdest du wahrscheinlich viel mehr bezahlen.

    Wie oben bereits gesagt reduziert du die Rente nur auf Rendite. Das ist zwar ein legitime Vergleichsgrundlage aber nicht die passende Vergleichsgrundlage.

    Deinen Appell an Selbstständige im Fazit würde ich auch nicht so zustimmen. In meinen Augen sollten Selbstständige mindestens den Mindestbeizrag zahlen. Der ist nicht hoch und man bekommt dafür die oben aufgeführten Vorteile.

    Was du in deinem Beitrag nicht erwähnst aber in meinen Augen auch häufig missverstanden wird ist die Aufgabe der gesetzlichen Rente. Die gesetzliche Rente soll nämlich nur deine Existenz sichern sprich Essen, Trinken und Dach über dem Kopf. Für alles andere haben wir die zwei anderen Säulen (betrieblich und privat) die für die Beibehaltung des bisherigen Lebensstils sorgen sollen.

    1. Hallo Felix,

      danke für deinen Kommentar.

      Naja, eine BU-Versicherung ist jetzt nicht soo wahnsinnig teuer.
      Und ohne BU müsste man sich mal ausrechnen, nach wie vielen Jahren das Vermögen groß genug wäre, um dieses Risiko aus den Erträgen (bzw. mit Kapitalverzehr) abzudecken…

      Als selbstständiger mit dem Mindestbeitrag bekommst du doch auch kaum Erwerbsminderungsrente etc., da du kaum Punkte sammelst. Weiß nicht, ob das wirklich so zielführend dann ist.

      Anders ist es, wenn man schon Punkte gesammelt hat und Beitragsjahre sammeln muss, um später überhaupt eine Auszahlung zu bekommen.

      Naja, selbst wenn die Rente nur so wenig abdecken soll, kann man sich fragen, ob man das nicht günstiger und effizienter schaffen könnte…

      Grüße,
      Manuel

  5. Hallo,

    ich als Beamter schaue von außen auf das Ganze drauf und bin relativ entspannt bei der Altersvorsorge. Hier rechne ich damit, dass ich nur 50% statt aktuell 71,25% des letzten Gehaltes bekommen werde.
    Die Differenz habe ich privat bereits abgesichert. COAST-FIRE! Bräuchte aber auch nur 50% des aktuellen Nettogehaltes, so dass die Pension sich halbieren könnte.

    Wenn man den Barwert der Zahlungen nach Steuern berechnen würde, käme wohl etwas mehr „Rendite“ raus. Schließlich mindern die Rentenzahlungen die aktuelle Steuerlast, dafür sind die Rentenzahlungen steuerpflchtig und auch krankenversicherungspflichtig. Die Rendite habe ich in Anführungszeichen gesetzt, da der Zuschuss aus dem Bundeshaushalt ja noch berücksichtigt werden müsste für eine gesamtvolkswirtschaftliche Betrachtung. Und dafür fallen für alle höhere Steuern an, als ohne diesen.

    Zudem ist die „Beitragszahlung“ auch nur die Weiterreichung an die aktuellen Rentenempfänger. Diese ist also eine konsumtive Ausgabe.
    Dagegen ist eine Sparleistung in einen Aktien-ETF eine investive Ausgabe und schafft langfristig Wert und erhöht insgesamt die Produktivität. Dies ist in meinen Augen das eigentliche Problem und wird m.E. auch bei den aktuell debattierten Sondersteuern auf Wind-/Solarenergie vergessen. Das Geld für Investitionen fällt nicht vom Himmel, sondern sind nicht verkonsumierte Einnahmen. Da die Mehrsteuern für die Subventionierung der Energiekosten verwendet werden, vermindern sich die möglichen Investitionen in erneuerbare Energien.

    Leider etwas politisch beworden.

    Viele Grüße,
    Torstne

  6. Hallo,

    fehlen tut meiner Meinung nach die Anpassung des Rentenwerts pro Rentenpunkt.
    Diesen kennen wir nicht, ist aber in den letzten Jahren zumindest stark gestiegen.
    Somit dürfte sich die Verzinsung verbessern.

    Aber in der Rechnung hier zeigt sich natürlich wieder schön der Zinseszinseffekt!

    1. Hallo Benjamin,

      danke für deinen Kommentar.

      Die Rentenpunktwertanpassung ist in etwa nur die offizielle Inflation (plus ein kleines bisschen in den letzten Jahren).
      Ich habe das deshalb nicht mit eingerechnet, da ich auch beim Börseninvestment inflationsbereinigt gerechnet habe.
      Alle Werte sind also in heutiger Kaufkraft dargestellt. So ist der Vergleich auch viel einfacher und eingänglicher 😉

      Grüße,
      Manuel

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