Der Unterschied zwischen Arm und Reich

Vorwort

Habt ihr euch schon einmal die Frage gestellt, was der Unterschied zwischen armen und reichen Leuten ist? Was machen die Reichen anders? Haben sie einfach nur geerbt oder ihr Vermögen selbst erarbeitet? Wie kommt es, dass es reiche Familiendynastien über mehrere Jahrhunderte gibt? Kann man die Verhaltensweisen der Reichen erlernen?

Die Einstellung zu Geld

Für mich ist einer der großen Unterschiede zwischen finanziell erfolgreichen und armen Menschen die Einstellung zum Thema Geld – neudeutsch: Mindset.

Wenn man nämlich glaubt, dass Geld Probleme verursacht oder reiche Menschen charakterschwach sind, dann wird man unbewusst sein Verhalten so ausrichten, dass man möglichst nicht zu Geld kommt, geschweige denn reich wird. Erfolgreiche Menschen hingegen sind der festen Überzeugung, dass Reichtum etwas Gutes ist, da man mit Geld auch viel Gutes bewirken kann und es das Leben viel einfacher macht. Sie sehen daher Millionäre und Milliardäre als Vorbilder und nicht als Feinde.

Arme Menschen verkaufen ihre Zeit gegen Geld, indem ihre einzige Einkommensquelle der Job ist. Reiche Menschen hingegen erschließen sich mehrere Einkommensquellen, von denen die meisten dann sogar passiv sind (Dividenden, Ausschüttungen, Mieten, Pachten, etc.), da sie erkannt haben, dass man mit Geld, wenn man es vernünftig anlegt, auch wieder Einkommen erzielen kann. Anschließend nutzen erfolgreiche Menschen dieses Geld, um sich selbst freie Zeit zu kaufen (z.B. Teilzeitarbeit, Putzfrau, Gärtner, Steuerberater, etc.) und damit ihr Lebensglück zu steigern.

Generell kaufen sich reiche Menschen eher Vermögenswerte – also Dinge, welche selbst wieder Zahlungsströme produzieren (Investments, Immobilien, etc.) – und arme Menschen eher Konsumgegenstände, welche laufend im Wert sinken und im schlechtesten Fall sogar noch zusätzliches Geld für den Unterhalt kosten (neues Smartphone, neues Auto, ein übergroßes Eigenheim auf dem Land, überteuerte Markenklamotten). Erfolgreiche Menschen kaufen sich dann aus einem Teil der Erträge ihrer Vermögenswerte diese Konsumgegenstände. Also erst wird das passive Einkommen aufgebaut und anschließend ein Teil davon verkonsumiert.

Arme Menschen verschulden sich sehr oft um Konsum zu finanzieren. So wird das neue Auto, das neue Smartphone, das neue eBike, ja sogar der Urlaub finanziert. So zahlen sie noch Jahre später für Dinge und Erlebnisse, welche sie schon längst nicht mehr besitzen oder vergessen haben. Reiche Menschen hingegen verschulden sich nie für Konsumausgaben. Wenn, dann nur für Investments, um ihre Eigenkapitalrendite zu hebeln. Außerdem dann nur sehr maßvoll und mit Bedacht, da sie um die Risiken von Fremdkapital wissen.

Die Einstellung zum Leben

Weniger erfolgreiche Menschen glauben, dass sie ihr Leben gar nicht oder nur sehr wenig beeinflussen können. Sie glauben an das Schicksal oder eine Vorsehung. Damit nehmen sie die Opferrolle ein. Reiche Menschen hingegen denken, dass sie ihr eigenes Leben gestalten können, so wie sie es möchten. Dass sie alles mit harter Arbeit, Fleiß und Disziplin erreichen können. Daher setzen sich diese Menschen sehr große Ziele, die sie dann nach und nach erreichen. Arme Menschen hingegen setzen sich keine Ziele, oder wenn überhaupt nur sehr kleine, die sie sicher erreichen können. Somit erzielen sie eben nicht die Erfolge, welche die Reichen gefühlt reihenweise „leistungslos“ erreichen.

Wenn sie sich dann mal Ziele setzen, wissen sie meistens nicht, wo sie anfangen sollen und wo sie am Ende hin wollen. Und bevor sie dann falsch beginnen, starten sie lieber gar nicht. Sie gehen kein Risiko ein, aus Angst etwas nicht richtig zu machen. Reiche Menschen hingegen wissen ganz genau, wo sie hinwollen und wie der Plan bis dahin aussieht. Meistens haben sie diesen Plan irgendwo schriftlich festgehalten und können dir zu jeder Tages- und Nachtzeit sagen, wo sie gerade stehen und was die nächsten Schritte auf ihrem Weg sind. Sie überwinden ihre Angst und gehen kalkulierbares Risiko ein um ihre Ziele zu erreichen.

(Geistig) arme Menschen glauben, dass sie bereits alles wissen und ihnen niemand etwas vormachen kann. Selbst wenn etwas nicht zu ihren Erfahrungen und ihrem Weltbild passt, glauben sie weiter unerschütterlich an ihre vorgefassten Meinungen und lassen sich durch nichts auf der Welt davon abbringen. Sie reagieren meistens sogar mit Wut und greifen andersdenkende Menschen verbal oder sogar körperlich an. Intelligente Menschen hingegen wissen, dass sie sich ständig weiterbilden müssen. Dass sie offen für andere Meinungen und Sichtweisen sein sollten und ihr eigenes Weltbild ständig hinterfragen müssen. Sie wollen ständig etwas Neues lernen, da ihr Motto ist: Wissen ist Macht – Einmal Erlerntes kann mir keiner mehr nehmen. Daher liest diese Gruppe von Menschen sehr viel – und zwar nicht Romane, sondern überwiegend Sach- und Fachbücher.

Die Einstellung zum Job / der Arbeit

Arme Menschen leben von Woche zu Woche, freuen sich auf den täglichen Feierabend und auf das langersehnte Wochenende. Sie schimpfen dann über den ätzenden Job, den schlechten Chef oder die nervigen unfähigen Kollegen und die vielen Probleme. Am Besten bei einem (oder mehreren) gemütlichen Feierabendbier(en) vor dem Fernseher, in dem irgendeine (Scripted) Reality Show läuft oder der hundertste schlechte gleich aufgebaute Krimi. Erfolgreiche Menschen hingegen sehen ihre Aufgaben im Job als Herausforderung, an der sie wachsen können. Sie arbeiten mehr als sie müssten um sich bald darauf über eine Gehaltssteigerung zu freuen. Sie haben eine positive Einstellung und ein „Wir packen das“-Mindset. Vor der Arbeit und / oder nach dem Feierabend wird dann an den eigenen Zielen gearbeitet, egal ob Samstag, Sonntag oder Feiertag. Sie versuchen, sich im Job nicht allzu sehr stressen oder auslaugen zu lassen, und stecken ihre Energie lieber in die Erreichung ihrer privaten Ziele.

Die Einstellung zu Aufgaben

Erfolgreiche Menschen führen ToDo-Listen, die sie täglich aktualisieren und nach Wichtigkeit der Aufgaben sortieren. Sie verlieren sich nicht im Prokrastinieren (sinnlos auf Facebook, Instagram, TikTok etc. herumscrollen) sondern packen ihre ToDos einfach an. Sie wissen immer, was gerade wichtig ist und verlieren so nicht ihren Fokus. Außerdem können sie auch mal Aufgaben delegieren und „Nein“ sagen, wenn sie schon genug zu tun haben.

(Geistig) arme Menschen suchen nach Gründen, warum etwas nicht geht und verschließen ihren Geist vor der Lösungsfindung. Reiche Menschen hingegen überlegen sich immer, was muss ich tun, um Ziel XY zu erreichen und erarbeiten dann einen Plan, welchen sie Schritt für Schritt abarbeiten können. Sie wissen auch, dass nicht nach jeder erfolgreich abgeschlossenen Aufgabe sofort eine Belohnung winkt, sondern dass man auch mal längerfristig Arbeit und Energie hineinstecken muss, um dann ganz am Ende die nun größere Belohnung zu erhalten. Sie wissen, dass viele Dinge im Leben kein Sprint sondern eher ein Marathon sind.

Fazit

Es sind die vielen kleinen Entscheidungen im Leben, die den Unterschied machen, ob man arm oder reich wird oder bleibt. Sei es finanziell oder auch geistig / intellektuell.

Ich denke, dass Kinder aus reichen Familien genau diese Eigenschaften und Verhaltensweisen vorgelebt bekommen und dadurch sehr viel davon übernehmen. Dies hilft ihnen dann später im Leben, ebenfalls erfolgreich und finanziell / intellektuell reich zu werden.

Aber auch, wenn man nicht aus einer (geistig) reichen Familie stammt, kann man sich diese Eigenschaften von anderen Vorbildern (sei es aus dem Bekanntenkreis oder durch Prominente) abschauen und so die Familiengeschichte zum Besseren hin wenden.

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Ich beschäftige mich seit 2015 mit den Themen Finanzen, Frugalismus, Lebensführung und der Frage, wie man ein erfülltes Leben führt. Die finanzielle Unabhängigkeit habe ich schon erreicht. Jetzt geht es darum, mein Wissen zu teilen und anderen zu helfen, ebenfalls ein erfülltes Leben zu führen.

4 thoughts on “Der Unterschied zwischen Arm und Reich

  1. Hi, ich bin durch deinen Artikel bei Tim auf dich gestoßen. Respekt für das was du bis jetzt auf die Beine gestellt hast. Ich werde deinen Fortschritt auf jeden Fall weiterhin beobachten. Eine Frage: Wie genau bist du zu der Auswahl der verschiedenen ETF’s gekommen und was hältst du von der typischen 70/30 Vatiante in den Msci World und Emerging Markets?

    LG

    1. Hi Wadim,

      Danke für deinen Kommentar ?
      Bin sehr dankbar, dass Tim meine Geschichte veröffentlicht hat ?

      Zu der genauen Vermögensaufteilung werde ich noch ein paar Artikel schreiben.
      Generell bin ich Cashfloworientiert, deshalb habe ich ganz andere Anlagen als das klassische 70/30.
      Zum Start ist diese Aufteilung aber bestimmt nicht verkehrt, und man hat quasi null Arbeit damit, was auch für den einen oder anderen ein großer Pluspunkt sein kann.

      Grüße,
      Manuel

  2. Hallo Finanznomade,

    ich muss mich wirklich fragen, ob du das Geschriebene ernst meinst.. Ist es Provokation?
    Menschen in genau zwei Gruppen einzuteilen, ist ja wohl „geistig arm“. Ich wünsche dir wirklich von ganzen Herzen die Möglichkeiten, zu begreifen, dass das Leben und die Menschen inklusive ihrer Bedürfnisse, Wünsche und Vorgehensweisen bunt sind. Deine Reiseunternehmungen sind da schon mal ein guter Anfang.
    Versteh mich nicht falsch, es gibt auch einiges sinnvolles in deinem Text, aber das kategorische Verurteilen riesiger Menschengruppen widerspricht doch sehr dem, was du in dem letzten Abschnitt „Die Einstellung zum Leben“ schreibst.

    Grüße Maks

    1. Hallo Maks,

      Zuerst einmal vielen Dank für deinen Kommentar.

      Es gibt natürlich immer mehr als zwei Gruppen und viele Grautöne zwischen Schwarz und Weiß.
      Um die Unterschiede jedoch hervorzuheben bietet es sich an, sich auf beide Enden des Spektrums zu fokussieren.
      Wir sind hier auf einem Finanzblog, daher machen die Kategorien Arm und Reich meiner Meinung nach Sinn.

      Generell muss ich auch noch sagen, dass sich sehr viele der angesprochenen Unterschiede im täglichen Leben der Menschen finden lassen. Jedenfalls ist das meine persönliche Erfahrung.

      Grüße,
      Manuel

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